Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Zu Sprembergs Kollerberg unterwegs in den 1950er Jahren - Märkischer Bote Zu Sprembergs Kollerberg unterwegs in den 1950er Jahren Zu Sprembergs Kollerberg unterwegs in den 1950er JahrenMärkischer Bote
Samstag, 7. September 2024 - 01:44 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Mainly clear
21°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Zu Sprembergs Kollerberg unterwegs in den 1950er Jahren

Bilder aus dem alten Spremberg | Von | 2. Juni 2023

Die Aufnahme entstand in den 1950er Jahren in Spremberg

Die Aufnahme entstand in den 1950er Jahren in Spremberg

Welch schöne, weit in die Tiefe reichende Aufnahme! Fotografisch eine Meisterleistung, die sogar ahnen lässt, dass in diesem Ort selbst an freundlichen Tagen die Luft nicht immer ganz klar war. Denn das Bild stammt wohl aus den 1950er Jahren. H.-J. Klammer aus Gotha schreibt: „Bei dem Bild in der letzten Ausgabe handelt es sich meiner Meinung nach um ein Motiv aus Spremberg, fotografiert von der Dresdner Straße (oder vom Römmlerberg) über die Berliner Kreuzung zur Spreebrücke. Im Hintergrund ist die Kirchturmspitze zu erkennen, wo ich konfirmiert wurde.“
Marion Bahrke aus Cottbuser fragt: „Wer hat denn meine Schwiegermutter bei ihrer Rückkehr aus der Stadt Spremberg zur Heinrichfelder Allee fotografiert? Von diesem Bild wussten wir nichts! Mein Mann und seine Schwester sind sich absolut sicher, ihre Mutter zu erkennen.“ Und Helga Jung, ebenfalls aus Cottbus, glaubt: „Spremberg ist die richtige Lösung. In keiner der sonst genannten Städte gibt es eine solch lange abfallende Straße.“
Manfred Gnida aus Spremberg grübelt: „Spremberg ist hier mein Favorit. Selbst kann ich nur eine Vermutung einbringen. Das Foto beginnt im Teil der Dresdener Straße mit Blick bis in die Lange Straße und auf die Kreuzkirche. Dieses Bild könnte aus den 1950er Jahren stammen, denn Stadtumbauten veränderten in den Folgejahren die Situation. Links im Bild vor der Frau mit den Einkaufstaschen war die Gaststätte Schröter, stadteinwärts war ein Baugeschäft; es ging weiter über die Walter-Lehmann-Straße/Richtstraße bis zur Berliner Kreuzung. Dazwischen lagen noch die jetzt im Abriss befindliche Tuchfabrik und die Villa Sinapius. Ab der traditionsreichen Gaststätte Hoffmann mit wechselnden Inhabern und später denkmalsgetreuem Neubau folgten weitere Gebäude, die nach Kriegseinflüssen erneuert oder bis in die Lange Straße saniert wurden. Rechts das große Gebäude am Anfang der ehemaligen Heiliggeiststraße sowie auch die folgenden bis zur Auguststraße wurden abgerissen bzw. saniert. Das Städtebild änderte sich weiter von der Berliner Kreuzung über die Kleine Karl-Marx-Straße, Lindenstraße, Wirthstraße usw. bis zum Marktplatz. Im Bereich des rechten Gebäudes befanden sich vor dem II. Weltkrieg die Römmler-Werke, welche später an einem neuen Standort ihre Produkte unter SPRELA-WERKE aufbauten. Auf dem Gelände der damaligen Römmler-Werke entstand das Neubaugebiet Kollerberg mit Kollerbergweg und seinen weit sichtbaren Hochhäusern. Am Beginn des Kollerbergweges wurde eine neue Netto-Verkaufsstelle errichtet und auf dem im Bild folgenden Gelände waren einst Getränke-Greischel und der Omnibusbetrieb Martin Schwausch. Hier am sanierten Haus kann man die Inschrift Wilhelmhöhe lesen; das erinnert an eine längst vergangene Zeit. Leider vermisse ich im Bild die Gleise der 1956 eingestellten ehemaligen Spremberger Stadtbahn, welche auch den Bereich dieser Straße für den Betrieb nutzte. Schuld für die trübe Sicht kann auch die Luft, wie erwähnt, an unklaren Tagen gewesen sein.“

Ein Haus aus dem Rätselmotiv wurde 1970 zur Sprengung vorbereitet.

Ein Haus aus dem Rätselmotiv wurde 1970 zur Sprengung vorbereitet.

Ekkehard Schicketanz vom Kollerberg in Spremberg ist sich ganz sicher: „Auf dem Foto erkenne ich die Hoyerswerdaer Straße in Spremberg. Ich besitze dieses Foto selbst in meinem Archiv. Auf der rechten Seite sieht man noch ein Stück vom sogenannten Römmlerhaus. In dem Haus war vor 1945 die Verwaltung der Römmler AG untergebracht. Nach Kriegsende wurde es wieder bewohnbar gemacht und diente bis in die späten 60er Jahre als Wohnhaus. Um 1970 wurde das Haus gesprengt im Rahmen der Bebauung des Römmler-Areals. Vor dem Haus ist die Einfahrt zur Heiligengeist-Straße (Heute Kollerbergweg). Auf dem Gelände davor befindet sich heute der Netto-Markt. Die Umbenennung der Heiligengeiststraße war in den 60ger Jahren sicher der Unwissenheit der Mitarbeiter der Spremberger Stadtverwaltung geschuldet. Diese Straße führte nämlich zum Heiliggeist-Friedhof in der Nähe der Richtstätte (Galgen, daher gibt es auch auf der linken Seite die Einmündung Richtstraße). Mein Vater bekam 1946 Post von der sowjetischen Militäradministration, die mit dem Namen auch überfordert war und die Post in die ‘Heilige-Geiß-Straße’ schickte. Wir wohnten damals am Ende der Straße auf dem Kollerberg (Am Kollerberg). Diese Namensgleichheit der Straßen führt heute noch zu Verwirrung. (Kollerbergring, Kollerbergweg, Am Kollerberg).
Gegenüber des ‘Römmlerhauses’ war die Klempnerei Lenz. Heut befindet sich dort der Installationsbetrieb Nikolaus. Das Foto stammt, wie schon vermutet, aus den frühen 1950er Jahren. Der Kirchturm der Kreuzkirche hat noch seine grüne Patina auf der Kupferhaube. Ich sende noch ein Foto von der Sicherung durch Sandaufschüttungen vor der Sprengung des Hauses.“
Der Cottbuser Klaus Reiter tippt: „Lösung C müsste es sein. Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, wir sind in der Dresdener Straße in Spremberg und schauen auf die Kreuzkirche. Diese Straße wurde 1945 vollkommen zerstört.“
Reinhard Semt mailt: „Nur Spremberg weist (mehrere) Steigungen, wie auf dem Bild zu sehen, auf. Die Aufnahme erfolgte mit Standpunkt am Rand der Dresdener Straße, welche sich gerade ein EMW 340 hinaufquält, in Richtung Innenstadt mit dem Turm der Kreuzkirche im Hintergrund als Bildmittelpunkt. Der Mehrgeschosser ganz rechts steht nicht mehr (jetzt Freifläche) und dahinter zweigt der Kollerbergweg ab. Zwischen diesem und dem Haus mit der markanten Dachgaube befindet sich seit Jahren ein Netto-Markt. Links lugt zwischen den Zweigen der Giebel eines noch existenten Gebäudes hervor. Das dahinter befindliche leerstehende ehemalige Fabrikgebäude in Ziegelbauweise, vor dem die Walter-Lehmann-Straße abzweigt, wird ganz von belaubten Bäumen verdeckt.“

Weitere Beiträge über das historische Spremberg und das Umland finden Sie hier!



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: