Während die Berliner CDU einen Koalitionspartner und Schreibtische für ihre zugewachsenen Parlamentarier sucht, bemüht sich das flache Land allenthalben, Lücken aufzufüllen, die neu in den Bundestag gewählte Abgeordnete daheim hinterlassen. Aus Spremberg wechselten gleich drei Personen ins Höchste Haus, darunter der Bürgermeister. Der lässt sich nicht durch einfaches Stühlerücken ersetzen. Die Bürger müssen wählen. Wohl schon Mitte Januar, wenn bis Anfang Dezember Kandidaten benannt sind.
Wer das sein könnte, ist aktuell die meist diskutierte Frage im malerischen Tal an der Spree. Wer kann das Werk zweier gleichermaßen erfolgreicher und populärer Männer an der Spitze der wirtschaftlich erfolgreichsten Stadt Südbrandenburgs fortführen? Egon Wochatz und Klaus-Peter Schulze, beide CDU, standen seit 1990 auf bis zu 90-Prozent-Mehrheiten. Die dürften dem Stadtchef der Christdemokraten, der jetzt das Amt anzustreben scheint, eher versagt bleiben. Gibt es bei seiner Kandidatur womöglich einen Parteienwechsel an der Stadtspitze? Wer wäre dafür der oder die unabhängige Kandidat/in? Gelingt es der SPD, einen parteilosen Unternehmer für die so eminent wichtige Position aufzustellen oder kann sich die CDU doch noch entschließen, eine führungserfahrene auswärtige Persönlichkeit aufzubieten?
Steht Spremberg nach der Wahl an einem Scheideweg? Bürger denken jetzt nach vorn. Die Zukunftschancen der Stadt werden maßgeblich von ihrem Ersten Repräsentanten geprägt. Sicher ist das heute ein Thema bei Dr. Schulzes internem Bürgermeister-Abschiedsempfang im Schweizergarten.
J. Heinrich
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