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Der lebendige Pückler

Kommentare | Von | 19. Juni 2015

Heinrich_kommentar_wpEr wird im kommenden Oktober 230 und dabei irgendwie immer lebendiger. Nachdem Pücklers Tumulus, die zum Stadtwahrzeichen avancierte Erdpyramide, wieder geometrisch exakt ihre Wildweinreben trägt, sind nun auch seine schönsten Salons renoviert. Damit nicht genug an Rü­ckenwind für den Lausitz-Tourismus – nun darf sich gar die Queen bei ihrem Berlinbesuch auf Pücklers Bestseller freuen. Sie bekommt die „Briefe eines Verstorbenen“ geschenkt, mit denen Pückler, damals noch Parkschöpfer in Muskau, englischen Alltag und das feine Gesellschaftsleben auf der Insel in Deutschland bekannt machte. Er war ein Botschafter und ist es bis heute. Trotz seiner bald 230 Jahre.
Fürst Pückler hatte sich am Ende sogar gegen die Junkerhasser in der DDR durchgesetzt. Sein 200. Geburtstag wurde ganz offiziell staatlich gefeiert, und seine „Briefe“ erschienen 1987 in einer sehr schönen zweibändigen Ausgabe bei Rütten&Loening. Im Schloss Branitz, damals Stadt- und später Bezirksmuseum, hatte sich unter Siegfried Neumann die Forschung längst ernsthaft mit dem Grünen Dandy befasst.
Ob die Stadt Cottbus als Oberzentrum einer zunehmend touristisch orientierten Gegend der Vitalität des einst höchst umtriebigen Greises schon ausreichend gerecht wird, darf bezweifelt werden. Gewiss, in Branitz geben sich Schloss und Park bald Unesco-reif. Aber ist Pückler auch in der Stadt selbst gegenwärtig? Kennen die Cottbuser jene neun tollen Original-Schlossräume, die schon lange vor den jetzt eröffneten vieren fertig waren? Ist Pückler in Cottbus, in den Cottbusern lebendig?
Zu wünschen wäre das sehr. Zumal jetzt gar die Queen Pückler liest.

Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de



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