Nichts besorgt die Südbrandenburger Wirtschaft aktuell so sehr, wie die fehlenden Arbeitskräfte. Ja, auch Fachkräfte sind knapp, aber um die geht es nicht vor allem. Sie lassen sich bei guter Bezahlung und mit Ausbildungsprogrammen aufbauen. Es fehlen Leute für jegliche Arbeit, die breite Basis Beschäftigter, aus der heraus dann auch Fachkräfte wachsen. Gibt es zu wenig Menschen? Nein, es gibt zu viele, die sich vom Thema Arbeit verabschiedet haben. 3 910 000 Leute zwischen 16 und 67 Jahren, statistisch als „Erwerbsfähige mit Regelleistungsberechtigung“ benannt, waren das im Oktober 2023 in Deutschland, Tendenz steigend.
Steigend auch deshalb, weil ihr „Regelbedarf“, also das, was ihnen die Politik in ihre Nicht-Lohntüte steckt, schneller wächst, als die Inflation steigt. Kaum zu glauben. Anfang 2023 wurde dieses SPD-Grüne „Bürgergeld“ statt Hartz IV mit 12 Prozent Aufstockung eingeführt und schon Anfang 2024 um weitere 12 Prozent erhöht. So schnell steigen nicht mal die Benzin- und Lebensmittelpreise. Selbst SPD-Ministerpräsident Woidke hat solche Erhöhungen kürzlich als „strategische Fehlleistung“ seiner Genossen kritisiert. Ohne neidverdächtige Rechenspiele zu veranstalten – solche Politik räumt nicht nur den Arbeitsmarkt leer, sie ist auch in höchstem Maße unsozial. Immer mehr Menschen, die das eigentlich nicht wollen aber labil sind, fallen in diese Unglücks-Hängematte. Sie sind dann materiell versorgt, aber von allem Lebensglück, das ihnen selbstverwirklichende Arbeit ermöglicht, abgeschnitten. Und noch schlimmer: Um die Kinder bürgergeldfinanzierter Haushalte sieht es traurig aus. 43 Milliarden Euro gibt der Bund in diesem Jahr für dieses Stillhaltegeld aus. Das lässt sich nicht von heute auf gleich ändern. Rot-Grün wollen das auch nicht kippen. Es würde sie Stammwähler kosten. Aber wer noch mit einigermaßen humanistischer Grundüberzeugung politisch unterwegs ist, sollte Almosenempfängern Chancen schaffen, wieder aktive und mündige Bürger zu werden. J.H.
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