Energie-Politik am Scheideweg

komentar_f_heinrich neuStündlich überschlagen sich die Horrormeldungen aus Japan und sorgen auch bei den Lausitzern für Bestürzung. Nach dem Beben und Tsunami mit tausenden Toten, folgte ein atomares Desaster.
Ungläubig kommentieren deutsche Medien das besonnene Verhalten der Japaner; die Bundesregierung will hektisch Atomkraftwerke abschalten und die Opposition hat endlich ihr Wahlkampfthema gefunden.
Dabei würde allen etwas mehr Fassung und eine ernstgemeinte Diskussion über eine zukünftige Energiestrategie gut tun.
Neben Wahlkampfgetöse bringt eine Haltung in der Bevölkerung gegen Atomenergie, Kohle, Kohlendioxid-Verpressung (CO2), Windräder, Biogasanlagen und neue Stromleitungen für erneuerbare Energien niemanden weiter. Sie gefährdet den Industriestandort Deutschland und damit unseren Wohlstand.
Auch kann aktuell unser Energiehunger nicht durch erneuerbare Energien gestillt werden. Neben ihrem Ausbau könnte so die Lausitzer Kohle eine Renaissance erleben; mit rund 40 Prozent trägt Braunkohle zur Strom- und Wärme-Erzeugung bei.
Für die Kohlezukunft muss jedoch die vergleichsweise risikoarme CO2-Verpressung gesetzlich klar geregelt werden. Danach sieht es derzeit nicht aus. Die Bundesregierung will die Entscheidung den Ländern überlassen, womit die Zukunft Lausitzer Kohle zum Rot-Roten Spielball der Landespolitik würde und viele potentielle Lagerstätten in anderen Bundesländern ungenutzt blieben.
Notfalls muss sich jedoch die Landesregierung auf einen Alleingang einstellen und zumindest für einen Übergangszeitraum zum Vorreiter für die CCS-Technologie werden. Frank Heinrich