Kommentar: Brühl und die Parke

Dieses Wochenende scheint geeignet, dem herbstlichen Rosengarten die Reverenz zu erweisen. Er gehört nun wieder ganz uns – schöner als er je war. Die Forster selbst, besonders die Aktivisten des Fördervereins Ostdeutscher Rosengarten, der im nächsten Rosenmonat zehnten Geburtstag hat, trugen viel dazu bei. Und im Garten haben sich Freundschaften wieder gefestigt oder neu gefunden, die unter dem Segen der deutschen Rosenfamilie stehen.
Wenn wir unterwegs sind im Rosengarten, sind unsere Gedanken dieser Tage auch bei Brühl. Die etwas spätere Generation dieser bedeutenden Familie hat Forst einen Teil seiner Äcker für diesen Rosengarten überlassen. Aber vor allem erinnern wir uns an Heinrich Graf Brühl, den umtriebigen Sachsen, der in Pförten sein Lieblingsanwesen hatte und dessen Gebeine nun schon 250 Jahre in der Forster Kirchengruft ruhen. Dieser Brühl hat uns den ältesten der vier Teile des Europäischen Parkverbunds Lausitz hinterlassen. Die später überformte barocke Anlage steht kommendes Wochenende erneut im Blickfeld gesamtdeutscher ehrenamtlicher Gartenpflege. Schon zum vierten Male kommen die Landschaftspfleger und Naturschützer, diesmal 175 an der Zahl, an diesen Ort zum produktiven Parkseminar. Sie sägen und hegen und befassen sich mit einem lebendigen Zeugnis deutsch-polnischer Geschichte. Es ist auch und vor allem Forster Geschichte. Die vom Standesherrn Brühl ausgehende.
Zu Brühl und den Parken, aber auch zu Brühl und der erblühenden Textilwirtschaft bleibt noch viel zu forschen und zu berichten in kommender Zeit. Jetzige Ehrerbietung versteht sich als Auftakt dafür.

J. Heinrich

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