Kommentar: Die Heimat ruft

Eine Kerze flackert sich, fast zaghaft noch, durch die Woche; die zweite zünden wir Sonntag an. Die Adventstimmung wächst und mit ihr die Festplanung. Kommen die Kinder, die Enkel diesmal alle zu Besuch?
In vielen Familien ist dies die zentrale vorweihnachtliche Frage. Jahrzehnte gingen ins Land, seit die Kinder wegzogen, wegziehen mussten, der Arbeit nach, die es hier nicht gab. Sie haben sich „drüben“ eingerichtet, aber ein Rest Heimweh bleibt für die meisten, die in der Lausitz Wurzeln haben, Familie und hoffentlich auch immer noch Freunde.

Ja, die Lausitz! Nach den Wende-Turbulenzen kümmernd, klettert sie heute als „Europas Aufsteigerregion“ in die Schlagzeilen. Stimmt das? Sind Spreewald, Forst, Guben, Spremberg und Cottbus das neue Wunderland?
Die Menschen haben gelernt, den krassen Headlines (oder auch Überschriften) zu misstrauen. Sicher aber ist, dass alle ostdeutschen Länder in ihren großen Städten mit gut dotierten Jobs vieler Branchen um Heimkehrer werben. Die Lausitz hat dabei als Nabelregion längst eingeleiteten Strukturwandels besonders gute Karten.

Die Heimat ruft also gut hörbar und im „echt Lausitz“-Button auch weltweit sichtbar. Nicht erstmals, aber eben auch diesmal am dritten Weihnachtstag, haben alle -Wegzügler wie auch Hiergebliebene – direkt am (und im!) Cottbuser Weihnachtsmarkt-Riesenrad Gelegenheit, sich über ein schönes Leben in der Lausitz ihr Bild zu machen. Von 13 bis 17 Uhr – das sind nur vier Stunden, aber da alles perfekt von der Stadt, den Kammern, der Arbeitsagentur und noch mehr Partnern vorbereitet ist, sind verbindliche Kontakte machbar. Nicht allein die Arbeit und ihr Lohn werden besprochen, auch die Wohnungsfragen und alle „weichen Faktoren“, von Kita- und Schulplätzen bis zu Anschlüssen an Sportvereine, Kulturorte und Lieblingskneipen stehen zur Debatte. Wem ginge da nicht ein Licht auf! J.H.

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