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Die meisten Menschen sind gut ins neue Jahr gekommen. Es war zu hören, und die millionenfachen SMS, die diesmal fast ohne Verzögerung in alle Himmelsrichtungen kreuzten, waren voller Freudenbotschaften. Google hat daraus sicher geistreiche Schlussfolgerungen gezogen. Das begonnene Jahrzehnt wird wohl vor allem ein digitales. Wunderbar – aber wer klug ist und Lebenskultur hat, bewahrt sich dabei Augenmaß und Werte.
Weihnachten zum Beispiel: War das nicht wundervoll mit all den guten Wünschen und Zeichen der Dankbarkeit, Freundschaft und Liebe?
Ja, die Bäume daheim nadeln, aber Weihnachten ist noch gar nicht vorbei. Bis Dreikönige am 6. Januar dauert es sowieso, für die evangelische Kirche sogar bis Lichtmess am 2. Februar. Warum nicht? Wenn die schönen Lieder verklungen und die Sterne, Kugeln und Engel wieder weggeräumt, Maria und Josef samt Schaf, Kuh und Christkindlein gut verpackt sind, muss ja nicht unsere milde Stimmung weggewickelt werden.
Mehr als sonst sind die Menschen zu Weihnachten bereit, Nachsicht zu üben und sogar Freude zu bereiten, wo sonst nur selbstverständliches Nebeneinander stattfindet. Erstaunlich, welche Ausstrahlung die Legende von dieser unbefleckten Geburt in einem schäbigen Stall bis weit in eine immer weniger christliche Wohlstandswelt unserer Tage hat. Weihnachten hat in den schlimmsten Zeiten sogar Kriege für Momente pausieren lassen; an den Fronten haben Feinde gemeinsam gesungen, und heutzutage flimmern und leuchten die großen Städte stockislamischer Regionen in weihnachtsmächtigem Glanze. Sollte das nur wegen des Konsums sein oder schwingt da doch die Sehnsucht nach Harmonie und Stallgeruch mit? Geborgen sein. Vielleicht können wir ein Stück Weihnachten in ein gutes neues Jahr tragen, bis Lichtmess oder noch länger. Es könnte zu Lust am gemeinsamen Schaffen motivieren. J.H.
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