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Kommentar: Sibirische Kälte

Kommentare | Von | 4. Februar 2022

Nein, mit dem Wetter befasst sich dieser Text nicht, lediglich mit dem Klima. Dem politischen zumal. Auch wer sich nicht so sehr für „die große“ Politik interessiert, spürt inzwischen doch eine gewisse Unruhe. Es könnte Krieg geben, sagen die ganz Alten. Und manche Politiker würden am liebsten sagen: Es wird Krieg geben. Jede Menge Nachrichten scheinen psychologisch darauf vorzubereiten, und das ist schlimm! Wer heute Verständnis für russische Sorgen ausspricht, wird als „Putin-Versteher“ in die böse Ecke gestellt. Die alte Grundtorheit der Deutschen wird wieder befeuert. Viele Köpfe sind schon ganz wirr davon. Wer sich unbeirrt nach Reisemöglichkeiten in die Russische Föderation erkundigt, begegnet in manchen Lausitzer Reisbüros Zurückhaltung. Vorsicht, Vorsicht! Der Westen, heißt es, erkennt den russischen Impfstoff Sputnik nicht an, im Gegenzug sperren sich russische Behörden gegen die hiesigen Vakzine. Stimmt das? Konkrete Fälle sind nicht bekannt. Hingegen gibt es steigendes Interesse für Reisen in den fernen Osten, am liebsten bis Sibiren, zum Baikalsee, oder noch weiter mit der Transsibirischen Bahn bis Wladiwostok. Die sibirische Kälte „erwärmt“ so manchen Reisetraum, was immer gut und gerne ein Tröpfchen gegen die Kälte im politischen Klima sein könnte.
Aus der Lausitz gibt es, traditionsbedingt, eine Menge Verbindendes in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zu russischen Regionen. Cottbus hat versucht, seine Partnerbeziehungen zur Stadt Lipezk zu beleben, die BTU pflegt Netzwerke mit der Hochschule Rostov am Don, und die Leitung der Slawenburg Raddusch bespricht mit Moskauer Museologen und Archäologen die Deutung der legendären „Voglwagen“, die Virchow in Burg im Spreewald bestimmte.
Es gibt viele friedliche Ziele im Osten. Aber Vorsicht: Im großen Russland sind aktuell nicht einmal die Hälfte aller Menschen gegen Corona geimpft. Sonst geht vom Reich Putins kaum eine Gefahr aus. J.H.

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