Das Handwerk präsentiert sich wieder in einer Messe. Nach Zwangspause und wegen der Unsicherheit im Planungsvorlauf auch erst nach Ostern, statt gleich zum Jahresbeginn, wie lange Zeit üblich.
Das Handwerk ist leistungsstark und kommt ideenreich daher, aber es geht ihm nicht gut. Das hatte der neue Cottbuser Kreishandwerksmeister Guntram Bialas schon vor Wochen kundgetan. „Wer wird investieren, wenn die Preisentwicklungen nicht überschaubar sind, Kosten rasant steigen?“ fragte er. Das Land steckt Geld in Soziales, statt in Fleißförderung; Mitarbeiter sind kaum zu motivieren.
Lausitzer Handwerker haben sich bemüht, Krisenhelfer zu sein, haben Unterkünfte für Flüchtlinge saniert und geholfen, wo sie konnten. Aber eins können sie nicht: sich mit einer Politik abfinden, die gegen Interessen des Volkes Krieg unterstützt.
In Dessau gab es Anfang des Monats einen „Handwerker-Friedenskongress“, initiiert vom dortigen Kreishandwerksmeister. Der formulierte eine Grundwahrheit: „Anders als die Großkonzerne ist das Handwerk darauf angewiesen, dass in Deutschland produziert und konsumiert wird.“ Kein Tischler, Bäcker oder Schmied kann seine Kunden stehenlassen und in der USA oder an anderen Orten mit bezahlbarer Energie arbeiten.
Die Parteien der Ampel, aber auch andere, haben die Interessenvertretung des Handwerks wie der Bürger überhaupt aus dem Auge verloren. Sie tolerieren Waffen für Kriegsgebiete, statt den Druck zu Verhandlungen zu erhöhen. Das deutsche Handwerk will solide arbeiten und braucht von der Politik gute Bedingungen, nicht Weltpolizei-Aktionen. Eben faselte Röttgen (CDU) beim Frühstücksfernsehen von Wirtschaftssanktionen gegen China. Braucht das jemand? Braucht jemand solche Politik und solche Politiker? Dem Handwerk hilft derartiger Krawall nicht.
Starke Meister in der Lausitz wissen: Handwerk leistet harte Arbeit, und auch Frieden ist nicht selbstverständlich, sondern harte Arbeit, in der man niemals nachlassen darf. J.H.
Weitere Kommentare finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar