Kuschela-Glanz färbt ab

kommentar_m_klinkmuellerRecht haben sie. Beim olympischen Public Viewing im Spremberger Bootshaus beschwerten sich einige Zuschauer darüber, dass in den Medien oft nur die Fußballer vom Energie Cottbus im Vordergrund stehen. Ein 23-Jähriger hat es nun geschafft, alle Blicke auf sich zu ziehen. Kurt Kuschela holte nicht nur Gold, sondern rückte auch den Kanu-Sport in den Vordergrund. Das ist gut so. Aber würde dieser Kommentar geschrieben werden, wenn Kurt Kuschela als Vierter die Ziellinie erreicht hätte? Wohl nicht. Und das ist schlecht so. Erfolg. Darüber identifizieren sich die Menschen nicht nur im Sport sondern auch im Beruf. Das wirft eine andere Frage auf. Wie schnell wird der Kanusport, der heute in Spremberg der sportliche König ist, wieder zum kleinen Prinzen werden? Olympia gibt es nur alle vier Jahre. Fußball fast jede Woche. Trotzdem wird Kurt Kuschela dauerhafte Spuren in Spremberg hinterlassen. Bereits nach dem Public Viewing verließen das Spremberger Bootshaus eine Handvoll kleiner Jungs. Sie haben den Jubel und Trubel um den Goldjungen hautnah miterlebt. Mit stolzer Brust, als ob ein wenig vom Kuschela-Glanz auf sie übergesprungen wäre, errechneten sie, ob sie in acht Jahren nicht auch Spremberg bei Olympia stolz machen könnten. Ja, das könnten sie. Und je mehr Kuschelas es gibt, je mehr wird der König Fußball vielleicht nicht vom Thron gestoßen, aber ihm so oft wie möglich das Zepter aus der Hand genommen. Das Zepter müssen eben diese stolzen Jungs bereits jetzt ergreifen. Um Goldjungs zu werden müssen sie heute den Grundstein legen. Dank Kurt Kuschela steht dieser Grundstein auf einem guten Fundament. Mathias Klinkmüller