Kommentar: Opposition ist Mist

DSC_3784-Kopie3Der Mann wurde während seiner politischen Karriere „Münte“ genannt, obwohl er Müntefering heißt. Aber der Kurzname passte perfekt zu seiner Syntax. Als er hier im Cottbuser DoppelDeck zu einer ähnlichen Situation seiner Partei befragt wurde, wie sie sich heute erneut darstellt, formulierte er auf Münte-Art: „Opposition ist Mist.“
Das meinen heute glücklicherweise einige SPD-Leute auch, aber sie kommen nicht so schnell auf den Punkt.
Münte, immerhin zweimal aushilfsweise Bundesvorsitzender der SPD und unter Merkel auch Vizekanzler, hatte noch so ein Knackwort: „Macht ist das Gegenteil von Ohnmacht.“
Solche Sätze kommen den Lamentierern von Rot und Grün vor lauter Wahl-Nachtrauer noch nicht in den Sinn. Sie hören im Einfalls-Notstand noch gern auf das Gefasel politischer Feuilletonisten von „rot-rot-grünen Chancen“ oder zittern vor der „Schwarzen Witwe“ Merkel (die Spinne dieses Namens frisst ihren kleinen Partner – manchmal – auf).
Lausitzer Sozialdemokraten hätten, wie sich herumspricht, kein Problem mit einer schwarz-roten Regierungs-zeit. Es geht ja in Deutschland – wie auch für die Lausitz – nicht um lebenslange Ehebündnisse, sondern um die möglichen Kompromisse. Die Grünen, auch die hiesigen, würden in Sachen Braunkohle ungern mit sich reden lassen. Freese und Schulze, die beide Regierungsparteien im Bundestag angehören könnten, wissen sehr wohl, dass da was geht: Ideen anwenden, Gedanken durchsetzen – das ist ein Koalitionsspiel für kluge Köpfe. Und auf die vertrauen wir ja als Wähler. Wir haben den beiden  die meisten Stimmen gegeben. Und viele denken nun nach der Wahl wie Münte: Opposition ist Mist.

J. Heinrich

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