Pückler und kein Ende
Kommentare | Von CGA Verlag | 8. September 2017Muskau und Branitz, drei Autoviertelstunden voneinander entfernt, haben stetig wachsenden Zulauf. Seit letztes Jahr dem Gartenkünstler und, wie ein Regierungs-Referatsleiter jetzt formulierte, „virtuosen Selbstvermarktungsgenie“ Hermann Fürst Pückler die Bonner Bundeskunsthalle einen Sommer lang eine Ausstellung widmete und sogar auf ihrem Dach Bäume wachsen ließ, wissen auch viel Rheinländer, dass Pückler mehr ist, als bunt geschichtetes Halbgefrorenes. Brandenburgs Kulturministerin sprach bei der Eröffnung des neuen Branitzer Besucherzentrums jetzt gar von einer „Pückler-Renaissance“, einer Wieder- oder, sagen wir besser: Neugeburt eines Lebensgefühls, das intelligent und vorwärtstreibend, neugierig und weitestgehend tolerant strahlt. Ja, die bekennende Branitz-Freundin hat Recht: Pückler lebte sehr modern. Jungen Leuten sind Netzwerke heute (fast) alles. Pückler hat sie intensiv gepflegt, wovon tausende Briefe Zeugnis geben. Und er hat alles technisch Neue hungrig aufgesogen, hat immer verstanden, den Faktor Lust daran zu entdecken und auszuleben. Alles ganz heutig, ganz modern.
Das haben so ähnlich womöglich auch schon frühere Beobachter angemerkt. Erstmals aber steht hinter den Komplimenten mehr als der Heiligenschein von Sonntagsreden. Die Stiftung Park und Schloss Branitz wächst, sofern das Parlament dem Gesetzesentwurf zustimmt, wovon auszugehen ist, ab Januar zu einer gut ausgestatteten Landesstiftung auf. Direktor Gert Streidt strahlt im Glück: Er kann endlich sein Personal wesentlich verstärken, um den fast stündlich wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Pückler- Freuden kennen kein Ende…