Ein Gelände so groß wie vier Fußballfelder. Doch darauf wächst kein Rasen sondern stehen Ruinen, die seit Jahren und Jahrzehnten brach liegen. Und mittendrin ein Ehepaar, das dieses Gebiet als Spielfeld für ihre Wirtschaftsideen erklärt. Die Rede ist vom Forster Stadtbahnhof. Brauerei, Baumarkt, Pension, Handelszentrum, Industriemuseum, Behindertenwerkstatt und und und sollen hier entstehen. Und zwar nicht irgendwann, sondern noch in diesem Jahr. Das Ehepaar sprüht nur so vor Ideen. Wer die maroden Gebäude auf dem Gelände in der Karl-Liebknecht-Straße betrachtet, wird dieses Ideen-Versprühen nicht nachvollziehen können, der wird in dem Ehepaar zwei Träumer sehen, die irgendwann von der Realität der Traumabhängigkeit vom Geld erwachen werden. Andererseits hat es in den vergangenen Jahren Träumer in Forst gegeben, die ihren Traum lebend nicht erwacht sind. Einer hat bewirkt, dass aus dem Gewerbegebiet ein Logistikzentrum wird. Andere haben die Deutsche Rosenschau nach 75 Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Beides wäre vielleicht vor ein paar Jahren noch genauso undenkbar gewesen, wie der Gedanke, dass die Visionen des Ehepaares für das Stadtbahnhof-Gelände aufgehen werden. Forst braucht mutige Menschen. Jene, die an eine Zukunft nicht nur glauben, sondern sie selbst in die Hand nehmen.
Vielleicht stellen sich die Ideen für den Stadtbahnhof als Schnapsideen heraus. Die Stadt jedoch sollte sich angesichts der vielen Industrieruinen dieses „vielleicht“ auch gönnen. Schließlich kennen weder die Realisten noch die Idealisten die Zukunft. Alle wissen jedoch, dass die Idee aller Fortschritt Anfang ist. Mathias Klinkmüller