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Ärger bleibt noch immer sein Antrieb

Personen | Von | 2. Juni 2017

Prof. Helmut Rippl ist mit der Lenné-Medaille ausgezeichnet worden

Cottbus (hnr.). Der Cottbuser Garten- und Landschaftsarchitekt Helmut Rippl hat das 91. Lebensjahr überschritten, aber seine Leidenschaft für Bäume und seine tiefe Unzufriedenheit mit der allzu oberflächlichen Pückler-Rezeption treiben ihn unvermindert um. Es sei noch immer der Ärger, der ihn zu neuem Schaffen treibt. So war das, als er ab 1950 in gegenläufigem gesellschaftlichen Klima die Botschaft des Muskauer Parks zu begreifen begann, so sei das auch heute noch, da er an einem Manuskript über „den politischen Pückler“ arbeitet. Das berichtete der Lausitzer Anwalt der Bäume letztes Wochenende im Musikzimmer des Branitzer Schlosses, wo ihm die Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur die hoch angesehene Lenné-Medaille verlieh.
Die Festveranstaltung, zu der Fachkollegen, Freunde und Bewunderer der Arbeit und des kompromisslosen Parkdienstes Rippls erschienen waren, begann mit einem tiefen Schweigen. Das Gedenken galt Hermann Graf Pückler, dem verstorbenen Ur-Großneffen des Gartenfürsten, der seit 1990 mit großer Hingabe für die Bewahrung, Erneuerung und Zukunftssicherheit insbesondere der Branitzer Anlage gewirkt hatte.
Das Lebenswerk Helmut Rippls würdigte als Laudator Alt-Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt, der in seinem Amt ab 1989 „viel von dem damaligen Parkdenkmalpfleger des Bezirkes (seit 1984) profitiert“ hat. In vereinter Anstrengung war es nach 1990 gelungen, den schon verloren geglaubten östlichen Außenpark zu retten.
Helmut Rippls Wirken im Sinne der großen Parkschöpfer Lenné und Pückler reicht aber weit über Branitz und Muskau hinaus. Insbesondere die Anlagen von Altdöbern und Fürstlich Drehna, aber auch andere, tragen heute auch seine Handschrift. Rippl gehörte zum IBA-Gründungskuratorium und ließ innerhalb dieses gewaltigen Landschaftsumbaus mit seiner Allee der Steine in Großräschen einzigartig seine eigene Handschrift sprechen. Der Meister ist vielfach geehrt worden, unter anderem schon früh durch den Carl-Blechen-Preis und später durch die Professur des Landes Brandenburg. Dr. Hans-Hermann Bentrup, Vorsitzender der Lenné-Akademie, lobte: „Helmut Rippl hat sich ein Leben lang um ein Erbe gekümmert, das verletzlich ist.“
Er habe immer Lennés Mahnung vor Augen gehabt: Wir können nichts erhalten, wenn wir es nicht pflegen.
Trotz aller Hochachtung blieb Rippl auch im festlichen Rahmen Rippl – also zornig. „Ich werfe unseren Denkmalpflegern vor“, sagte er, „dass sie nicht gründlich genug darauf drängen, die Stilelemente der Parke zu suchen.“



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