Alexander Knappe: Nichts ist unendlich…

Kaum 40 und schon eine Legende – für das Happy Birthday gibt er selbst den Ton an.

Alexander KNAPPE
Alexander KNAPPE feierte sich von der Bühne. Kaum 40 und schon eine Legende – für das Happy Birthday gibt er selbst den Ton an. Foto: Hnr.

Welch ein mitreißendes, energiegeladenes, großartiges Finale in der Cottbuser Stadthalle! Alexander KNAPPE, der Cottbuser Wunderknabe, selbstvergessene und immer wieder explosive Rockpoet sagte „Tschau!“ Seine „Tour ‘25“, die letze dieser kometenhaften Karriere, mit Stationen in Bremen, Hamburg, Köln, Hannover, Frankfurt, Stuttgart, München, Berlin und Leipzig in nur 12 Tagen (!) endete letzten Samstag zuhause – in Cottbus. Kein Platz blieb frei in der Stadthalle, und die ihm immer am nächsten waren in den eigentlich nur wenigen Jahren, als Freunde, als Förderer, als Partner, teils auch als Herausforderer, wie GMD Evan Chist und Musiker seines Synphonischen Orchesters oder auch Spieler und Sponsoren des Cottbuser Lieblingsvereins Energie – sie standen dicht an dicht als VIP’s ganz vorn direkt an der eingerückten Bühne mit den tanzenden Spots und den gelegentlichen Feuerwerksfontänen. Tausende feierten leidenschaftlich mit ihrem Alex. Der ließ, wie sich’s gehört, zunächst auf sich warten. „Wer hat Bock auf Knappe!!!“ heizte Gregor Hägele zu munterem Bänkelsang im Vorprogramm ein und ließ aus drei zugerufenen Begriffen per KI (künstlicher Intelligenz) einen Lovesong auf Knappe dichten.

Sinnlich bis sentimental erfasste schließlich ein Trailer von KNAPPE und Christian Möbius die Fanfamilie. Wie alles begann und warum es nun endet, wurde wunder- voll poetisch erzählt. So, wie es Knappe sonst nur mit großer stimmliche Bandbreite singen und in emotionaler Tiefe zelebrieren kann. „Nichts ist unendlich“ heißt es da und er, der Sänger, habe genau „so gelebt, jeden Tag, jede Minute, jeder verdammte Sekunde.“
Immer auf 150 Prozent seien diese Jahre gelaufen, sagt er, diese über 1.000 Konzerte, diese Alben, von denen zwei TopTen Plazierungen erreichten, seine Singles und vieles andere, das Cottbus, seine Heimatstadt, reicher machte. Sein „Liebe kennt keine Liga“ ist zum Markenzeichen für fußballerische Fantreue geworden, sein Engagement für die Tafel, für kranke Kinder und andere soziale Zwecke ist beispiellos. Eine Viertel Million Euro Spenden sind von ihm gesammelt wurden, und OB Tobias Schick, der sich dieses letzte KNAPPE-Konzert nicht engehen ließ, konnte dem Sänger unlängst zur Eintragung ins „Goldene Buch“ der Stadt gratulieren. Wie stolz er war, der rastlose Bursche.

Alexander Knappe
Ob für eine einzelne Briefträgerin, wie hier spontan in Cottbus, vor Krankenzimmern und für die Tafel, mit Synphonieorchester im Theater oder in den großen Hallen seiner Touren – KNAPPE war immer authetisch. Foto: Hnr

Und wie stolz er auf seinen Papa ist, „eine echte Rakete!“ Und der stand dann auch bei ihm. Zusammen sangen sie den Song, den Alex für ihn einst schrieb. Und auch ihr gemeinsames „Hey Jude“ der Beatles ließ tausende Handys leuchten. An Liebeserklärungen fehlte es nie in Knappes Repertoire und auch an Dankesworten nicht. „Weil ich wieder zuhause bin“ war der Song, für den ihn die Lausitzer zu ihrem Sprecher erklärten. Der Deutsche Bundestag verwendet diesen Titel sogar als feste multimediale Großbildprojektion im Regierungsviertel.

Er hat viel erreicht, der KNAPPE aus Cottbus. Die Fans lieben ihn, und sein „Tschau“ lässt sie, trotz mancher Erklärungsversuche ratlos zurück. Warum kann das nicht so bleiben und weitergehen!
„Nichts ist unendlich“, sagt Knappe an seinem 40. Geburtstag und gibt für das Happy Birthday selbst den Takt vor. Der Jubel hallt lange – es war ein wundeschöner Abend. Über Kommendes spricht Alex nicht. Nur, dass er nun doch auf dem Energie-Rasen zurück ist. Er hat das Trikot der Altliga seines Vereins angezogen. J.Heinrich

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