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100 Jahre privates Kfz-Handwerk

Job & Karriere | Von | 10. September 2021

Heiko und Birgit Lehmann führen heute das traditionsreiche Senftenberger Autohaus Urbaniak.

Kfz

Das Senftenberger Autohaus Urbaniak hatte Anfang September 100-jähriges Jubiläum. Heute führt das Autohaus Kraftfahrzeugmechanikermeister Heiko Lehmann mit seiner Frau Birgit. Foto: HWK

Region. Am 1. September 1921 machte sich Handwerksmeister Albert Lorsch mit einer Mechanikerwerkstatt am Steindamm in Senftenberg selbstständig. Heute, 100 Jahre später, führt Heiko Lehmann mit dem Autohaus Urbaniak die beeindruckende Tradition fort.
Beim Mitsubishi-Vertragshändler bekommen die Kunden sämtliche Reparatur- und Serviceleistungen für ihre Fahrzeuge geboten. Etliche von ihnen sind Stammkunden. „Wir betreuen sogar noch Autos, die nach der Wende von uns verkauft wurden“, sagt Heiko Lehmann. Er kann sich noch gut an den 1. Juli 1990 erinnern.
Damals drängelten sich unzählige Menschen auf das Betriebsgelände. Hans-Dieter Urbaniak, der damalige Inhaber des Autohauses, hatte frühzeitig einen Vertrag mit Mitsubishi geschlossen. Plötzlich konnten die Menschen „Westautos“ kaufen. Die D-Mark war ab jenem Tag auch offizielles Währungsmittel in Ostdeutschland. „Da war richtig Remidemmi bei uns auf dem Hof“, erinnert sich Heiko Lehmann. Der Kraftfahrzeugmechanikermeister stieß im April 1990 zum Autohaus. Zuvor arbeitete er als Schlosser im KIB in Koschen. „Nach der Wende war absehbar, dass so viele Schlosser nicht mehr gebraucht würden“, erzählt der 52-Jährige. „Und so orientierte ich mich um.“
Im Autohaus Urbaniak arbeitete er sich hoch, absolvierte 1995 erfolgreich seine Meisterprüfung, wurde Serviceleiter. Seit dem 1. August 2005 führt er das Autohaus. „Die Handwerkskammer Cottbus hat mir bei der Nachfolge sehr geholfen.“ Rund fünf Jahre dauerte der gesamte Übergabeprozess.
Vier Kfz-Mechaniker arbeiten in der Werkstatt. Ein Auszubildender afghanischer Herkunft wird zum Kraftfahrzeugmechatroniker ausgebildet. Den Verkauf managt Heiko Lehmann gemeinsam mit seiner Frau Birgit, Betriebswirtin des Handwerks. Das familiäre Betriebsklima kommt beim Kunden an. Und auch das Verhältnis zum japanischen Autobauer passt. „Für uns als Unternehmen ist die Zusammenarbeit mit dem Importeur fair und partnerschaftlich“, beschreibt Heiko Lehmann.
Weniger gut lief bzw. läuft die Zusammenarbeit mit den Behörden. Insbesondere die Kfz-Zulassungsstelle hat während der Corona-Pandemie enttäuscht. Das dienstleistungsorientierte Autohaus konnte den Service für seine Kunden nicht wie gewohnt aufrechterhalten. Das ärgert Heiko Lehmann, der dazu mehrfach Kontakt mit dem Büro des Landrats aufgenommen hatte.
Dienstleistungsorientiert war das Unternehmen schon vor einhundert Jahren. Es wurde repariert, was auf den Hof kam, ist in einer Chronik zu lesen. Mit der zunehmenden Motorisierung spezialisierte sich die Firma Lorsch in den 30er-Jahren auf motorgetriebene Fahrzeuge. 1958 wurde man zum Skoda-Service. Ab 1962 leitete Harry Lorsch die Firma. Am 1. September 1978 übernahm sein Neffe, Hans-Dieter Urbaniak die Geschäfte.
Damals wie heute sieht sich der Betrieb vorrangig als Handwerksbetrieb. Und so wird Heiko Lehmann auch nicht bange, wenn er an die großen Veränderungen innerhalb der Autoindustrie denkt. „Auch Elektrofahrzeuge brauchen handwerkliche Fähigkeiten, wenn es um Reparaturen geht. Hinzu kommen die Benziner und Dieselautos, die nicht so schnell vom Markt verschwinden. Das sage ich immer meinen Mitarbeitern“, so der Geschäftsführer. „Wichtig ist, Qualität abzuliefern.“

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