Logopäde: Physiotherapeut von Kopf bis Fuß

160305logopSeifenblasen und Salzstangen als „Trainingsgerät“ / Sprachentwicklung schon zu Hause fördern:
Region (MB). Der Deutsche Bundesverband für Logopädie e.V. bietet am 6. März, dem Europäischen Tag der Logopädie,  von 17 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 0 18 05/35 35 32 eine bundesweite Expertenhotline zum Thema „Mehrsprachigkeit“ an. Experten wollen dabei über wesentliche Aspekte der Sprachentwicklung bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern informieren.
Logopäden leisten aber noch viel mehr. So sind sie nicht selten wichtiger Partner für Zahnärzte, Kieferorthopäden, Physiotherapeuten und andere Heilberufe. Schief stehende Zähne, nächtliches Knirschen oder auch Kopf- und Rückenschmerzen sind ernstzunehmende Symptome, die  eine Stärkung der Gesichts- und Mundmuskulatur erfordern. Oftmals reicht ein Blick in das Gesicht des Patienten, um eine Funktionsstörung zu erkennen. Schädliche Gewohnheiten, die zu einer Fehlstellung geführt haben, müssen zunächst abgestellt werden. Dazu nutzt der Logopäde die myofunktionelle Therapie. Sie trainiert die Muskulatur, baut Verspannungen ab und harmonisiert die Bewegungsabläufe im Mundraum. Bei Kindern und Jugendlichen werden gern die Eltern einbezogen.  Kleine, einfache Übungen wie Seifenblasenpusten, Salzstangen ohne Hände essen und Luftballons aufblasen nur wenige Minuten tägliches können zu einer deutlichen Verbesserung führen. Spielerisch in den Alltag einbezogen, machen sie auch noch Spaß.
Studien zufolge sind die Zahl der Verordnungen in den letzten Jahren stabil geblieben. Auffällig ist, dass zunehmend mehr ältere Patienten in die Sprechstunde kommen. Ursächlich hierfür sind oftmals degenerative Erkran-
kungen.
Bei jüngeren Patienten kann der Grund für falsches oder schlechtes Sprechen auch zu Hause liegen. „Vorlesen, gemeinsames Singen, Reime und Gedichte aufsagen sind eine gute Möglichkeit, um die kindliche Sprachentwicklung zu fördern“, so Logopädin Heike Heuser. Oft bemerken Eltern Fehlentwicklungen beim eigenen Kind selbst nicht. Hier empfiehlt sich, auch mal Außenstehende zu befragen.