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Cottbus: Wegebau mit Sorgfalt

Trauer, Cottbus | Von | 15. November 2019

Auf dem Ströbitzer Friedhof entsteht ein Hauptweg wieder exakt wie zur Weihe vor 115 Jahren

Bau Friedhof

Enrico Hamasch vom Hoyerswerdaer Veolia-Landschaftsbau setzt das historische Material Stein für Stein wieder als Wegbegrenzung und bindet die Familiengrab-Abgrenzungen ein Foto: JH

Cottbus (h.) Auf dem Ströbitzer Friedhof, der außerhalb der Stadtgrenze an der Kolkwitzer Chaussee liegt, tuckert schweres Baugerät, und unter hohen Bäumen „fummeln“ Steinsetzer mit altem Material. „Stimmt“, sagt Enrico Hamsch, „das hier ist eine echte Fummelei. Aber wir machen sowas gern.“ In der Tat ist sein Hoyerswerdaer Unternehmen, das zum bundesweit agierenden Umweltservice „Veolia“ gehört, dafür bekannt, dass die Landschaftsbauer gern auf Friedhöfen arbeiten, wo meist denkmalpflegerische Aspekte heraus- fordern. Aber die Firma hat auch die Außenanlagen am Familienhaus am Cottbuser Spreeufer, das Schwarzheider Stadion und manchen Park gestaltet. Hier in Ströbitz geht es darum, einen der alten Hauptwege so zu erneuern, wie er vermutlich vor 115 Jahren entstanden ist. Damals wurde der Ströbitzer Friedhof weit außerhalb der Gemeinde geweiht. Für 6 130 Mark hatte der Gemeinderat sechs Morgen Acker kaufen lassen. Die Weihepredigt wurde in wendischer Sprache gehalten, gesungen wurde in deutscher und wendischer Sprache.
Heute gibt es hier, eben an dem jetzt neu zu gestaltenden Weg, noch eine Grabstelle mit wendisch beschriftetem Stein. Es sei, heißt es, überhaupt im Spree-Neiße-Kreis der einzige alte Grabstein mit wendischer Inschrift. Matthes Klohs, dessen Hinterbliebene sich dafür entschieden, war Mitbegründer der Wendischen Volksbank, die in den 1920er Jahren eine Filiale am Cottbuser Oberkirchplatz hatte. Das Wohnhaus der Familie befindet sich in der Ströbitzer Hauptstraße.
Auch die benachbarten und gegenüberliegenden Familiengrabstellen stammen aus der Frühzeit des Friedhofes und haben einheitliche Einfassungen aus schräg gefasten Klinkern. Die Wurzeln der großen Bäume haben die Steinreihen zerrissen und teils angehoben. Alles wird jetzt mit Sorgfalt erneuert. Zum Totensonntag soll der Weg fertig sein.



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