Tipps von Apothekerin Sabine Kempa zum richtigen Umgang mit Messgeräten:
Schipkau (MB). Etwa jeder zehnte Erwachsene leidet unter Diabetes, bei den über 60-Jährigen ist fast jeder vierte betroffen, weiß die Schipkauer Apothekerin Sabine Kempa. Für sie ist das regelmäßige Bestimmen ihrer Blutzuckerwerte als Selbstkontrolle unerlässlich. So kann jeder den Blutzuckerspiegel selbst einschätzen, Über- oder Unterzuckerung vermeiden und dadurch langfristigen Folgeerkrankungen vorbeugen.
Es gibt hierzu eine Vielzahl von Messgeräten auf dem Markt. Entscheiden Sie sich für ein Messgerät, das Ihren Anforderungen und Wünschen entspricht: Benötigen Sie ein einfaches System mit großen Tasten und gut lesbarer Anzeige oder soll es klein und mobil sein? Legen Sie Wert auf computerbasierte Auswertung oder reichen wenige Extrafunktionen? Sind die Testreifen nicht zu klein und gut handhabbar? Es ist sinnvoll, einige Geräte zuerst eigenhändig auszuprobieren und sich dann für ein Gerät zu entscheiden.
Auch bei der Bedienung gibt es einige Dinge zu beachten, um richtige Messwerte zu erhalten: Ist die Haltbarkeit der Teststreifen noch nicht abgelaufen? Waren die Teststreifen richtig gelagert (keine Hitze, keine Feuchtigkeit)? Ist das Gerät richtig kodiert? War die Blutmenge ausreichend? Sind die Hände vor dem Stechen ungewaschen oder noch feucht? Wurde an der Einstichstelle zu stark gepresst? Dies alles beeinflusst die Messgenauigkeit. Moderne Geräte müssen oft nicht mehr codiert werden oder warnen vor abgelaufenen Teststreifen und zu geringer Blutmenge. Noch ein wichtiger Hinweis: Vergleichen Sie nicht die Werte von Geräten unterschiedlicher Hersteller sondern bleiben immer bei einem Gerät. Verschiedene Messtechniken lassen sich nicht vergleichen. Man muss sich außerdem immer vor Augen führen, dass diese Geräte nur eine Orientierung geben können, sie ersetzen kein Labor. Laut gültiger ISO-Norm sind Abweichungen von bis zu 20 Prozent über und unter dem realen Wert erlaubt. Das heißt z.B., dass bei einem tatsächlichen Blutzuckerwert von 8,9 mmol/l Werte zwischen 7,1 und 10,7 gemessen werden können, ohne dass das Gerät defekt sein muss! Trotzdem sind die Geräte eine große Errungenschaft und ermöglichen eine optimale Anpassung der Therapie. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.    S. Kempa