Elektromobilität wird alltagstauglich

In den letzten Jahren wurde die Technik der Elektromobilität stetig weiterentwickelt und gefördert.

 

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Ladestationen für E-Fahrzeuge gibt es noch nicht überall flächenldeckend. Daher solte man sich vor längeren Fahrten im Internet oder per App über den aktuellen Stand informieren Foto: A.S.

 

Region (MB). Sie fahren schadstoffarm und fast lautlos – Elektroautos sind bislang noch ein seltener Anblick. Doch das könnte sich die nächsten Jahre rasant ändern. 60 Prozent der Deutschen können sich mittlerweile vorstellen, einen Stromer zu kaufen, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Das KBA teilte im Januar 2017 mit, dass bereits über 34.022 Elektrofahrzeuge und 165.405 Hybridfahrzeuge in Deutschland angemeldet sind. Durch ihr hohes Drehmoment vermitteln diese Autos Fahrspaß, sind wendig und relativ entspannt zu fahren. Es existiert bereits eine Vielzahl von Elektrofahrzeug-Modellen auch von deutschen Unternehmen, zukünftige Tendenz steigend. Zu den größten Herausforderungen in der Elektromobilität gehört momentan die Entwicklung effizienter Akkumulatoren. Die aktuellen Varianten sind den flüssigen Kraftstoffen für Verbrennungsmotoren sowohl von der Energiedichte als auch von der Wirtschaftlichkeit her noch unterlegen. Auch die Dichte der öffentlichen Ladestationen ist noch nicht ausreichend.
Roller, Bikes & e-Fun
Nicht nur die vierrädrigen Fahrzeuge werden von der Elektromobilität erfasst, sondern auch Zweiräder und Sportgeräte. Durch das bereits angesprochene höhere Drehmoment besonders im unteren Drehzahlbereich werden auch auf dem Elektroroller und Elektromotorrad Beschleunigungen erreicht, die zunehmend begeistern. Serienreife Modelle gibt es aufgrund der noch zu hohen Kosten allerdings nicht.
Anders sieht es bei den Fahrrädern aus. Fahrräder mit elektronischer Unterstützung sind gefragt wie nie. Besonders Ältere treten jetzt wieder häufiger in die Pedale und freuen sich über die wiedergewonnene Mobilität. Wer über den Kauf eines solchen Fahrrads mit Motorunterstützung nachdenkt, sollte jedoch einige Dinge beachten: es gibt einen Unterschied zwischen E-Bike und dem weniger geläufigen Begriff Pedelec: Dieser steht für Pedal Electric Cycle und unterstützt den Fahrer per Elektromotor beim Treten. E-Bikes hingegen fahren auch ohne dass der Fahrer in die Pedale tritt.
Speed-Pedelecs (auch S-Pedelecs genannt) sind auf Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h ausgelegt.
Sowohl für E-Bikes, die auf über 25 km/h beschleunigen können, als auch für S-Pedelecs besteht eine Helm- und Versicherungspflicht. „Die schnellen Elektrofahrräder sind bis zu 500 Watt stark und gelten als Mofa – daher benötigen sie eine extra Haftpflichtversicherung“, weiß Thiess Johannssen von den Itzehoer Versicherungen.
Ebenfalls wichtig: E-Bikes und S-Pedelecs dürfen nicht auf dem normalen Radweg fahren, es sei denn, dieser ist auch für Mofas freigegeben. Seit Ende 2016 haben Städte allerdings die Möglichkeit, geeignete Radwege explizit für E-Bikes freizugeben. Das nötige Kennzeichen für das hintere Schutzblech erhalten E-Bike- und S-Pedelec-Fahrer direkt beim Versicherer. Sie dienen als Nachweis zur Haftpflichtversicherung und sind maximal ein Jahr lang gültig. Voraussetzung ist, dass der Fahrer mindestens 15 Jahre alt ist und eine Mofa-Prüfbescheinigung besitzt.
Anfänger sollten sich langsam mit dem Fahrgefühl vertraut machen, denn Schubkraft und Kurvenverhalten sind ungewohnt. Sie sollten sich zudem darüber im Klaren sein, dass andere Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit von E-Bikes häufig unterschätzen. Daher ist umsichtiges Fahren besonders wichtig, um kritische Situationen zu vermeiden.
Im Bereich der spaßbetonten Bewegung ( e-Fun ) finden sich zum Beispiel Elektro Skateboards, Hoverboards und sogenannte e-Wheels, die durch Gewichtsverlagerung gesteuert werden. Elektro Skateboards sind sowohl als Straßen- als auch Geländevariante erhältlich. Es gibt inzwischen auch Nachrüstkits, mit dem sich ein vorhandenes Skateboard mit einem Elektromotor zu einem e-Fun Gerät umrüsten lässt. Diese Umrüstung ist allerdings nicht ganz preiswert. Zudem gibt es in der EU noch keine Richtlinie, wie man mit den eWheels im Straßenverkehr umgehen soll und ob sie öffentliche Straße benutzen dürfen.


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