Erinnerungen in Stein bewahren

Steinmetze schaffen würdevolle Gedenksteine / Jedes Werk ist, wie der Verstorbene, einzigartig.

Steinmetz
Der Steinmetz-Beruf vereint Tradition und Zukunft. Mit handwerklichem und künstlerischem Geschick werden einzigartige Erinnerungsstücke hergestellt. Steinmetz- und Steinbildhauermeisterin Christin Petitjean aus Döbern kann auf eine über 200-jährige Familientradition verweisen. Foto: CGA-Archiv

Region (MB). Der Tod eines geliebten Menschen ist ein tiefer Einschnitt im gewohnten Leben. Es braucht oft Zeit, um wieder in den Alltag zurückzufinden. Die Bewältigung der Trauer ist aber notwenig für die menschliche Seele. Auf diesem Weg helfen Bestatter, Trauerbegleiter und auch die Steinmetze, die sich um die Gestaltung der Grabmale kümmern. Der Ort, an dem der Verstorbene begraben liegt, nimmt einen wichtigen Raum ein, um die Trauer verarbeiten zu können. „Nicht selten sind die Angehörigen verunsichert, wenn sie erfahren, dass sich der Verstorbene zum Beispiel eine anonyme Grabstätte gewünscht hatte“, weiß Steinmetzmeisterin Christin Petitjean. „ Es wird oft unterschätzt, dass es keinen Ort der Trauer gibt.“ So werden für jede Situation ganz individuelle Lösungen gesucht.

Steinmetze nehmen sich Zeit für ihre Kunden und verstehen ihre Beratung als Teil der Trauerbewältigung. „Manchmal ist es ein sehr langer Prozess vom ersten Gespräch bis zur handwerklichen Umsetzung der Grabmalgestaltung.“ Es gilt, die Friedhofskultur zu erhalten und in ganz persönlicher Weise an den Verstorbenen zu erinnern. Gräber sind Ruhestätten von oft einzelnen und einzigartigen, unverwechselbaren Menschen. Nach der Auswahl des Materials, der Beschaffenheit des Steines und der künstlerischen Form entwickeln Steinmetze gemeinsam mit den Hinterbliebenen Ideen, wie diese Besonderheit mit einem Symbol, einem Spruch oder mit der Auswahl der Schriftform gerecht werden kann. Gibt es eigentlich so etwas wie „pflegeleichte Steine“, denn nicht immer wohnen die Angehörigen am Ort? „Stein soll Stein bleiben“, so Cristin Petitjean, „Der Stein ist vergänglich wie auch das Leben“. Hartgestein mit polierten Oberflächen lässt sich mit Wasser und einer weichen Bürste reinigen. Von Chemikalien oder Reinigungsmitteln wird – auch im Interesse der Bepflanzung – abgeraten. Bei aufgesetzten Schriften oder Goldbuchstaben ist Vorsicht geboten. „ Auch hier ist es am besten, sich vorher bei uns beraten zu lassen“, rät die Steinmetzmeisterin.

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