Einzigartige Fähigkeit von Kleinkatzen
Region (MB). Kein Zweifel: Schnurrend wickeln Katzen ihre Menschen um die Pfote. Die Fähigkeit zu schnurren besitzen ausschließlich Kleinkatzen, also Hauskatzen und die unterschiedlichen Wildkatzenarten. Großkatzen zeigen allein beim Ausatmen manchmal so etwas wie Schnurren. Ihre kleinen Verwandten können das im Multitasking: während sie ein- und ausatmen, trinken oder fressen. Dafür können Tiger, Löwe und Co. markerschütternd brüllen. Dass unsere Hauskatzen lieber dezent schnurren liegt nicht nur an der geringeren Körpermaße, sondern wohl vor allem an der unterschiedlichen Beschaffenheit des Zungenbeins. Bei Kleinkatzen ist es verknöchert,
bei Großkatzen elastisch. Der endgültige Nachweis, was
genau den Stubentigern das Schnurren ermöglicht, ist noch nicht erbracht. Fest steht, dass sie es können – und in vielfältiger Weise einsetzen.
Lange war man davon ausgegangen, dass Katzen schlicht und einfach nur schurren, um ihr
Wohlbehagen zu zeigen, zum Beispiel wenn ein Mensch sie streichelt und krault. Inzwischen haben Wissenschaftler des Fauna Communications Research Institute in North Carolina genauer hingeschaut und herausgefunden, dass Schnurren eine erstaunlich komplexe Funktion hat: Katzen beruhigen sich und ihre Jungen durch Schnurren selbst und aktivieren dadurch Selbstheilungskräfte.
Dann etwa, wenn sie bei Angst und Schmerzen schnurren oder wenn sie schnurren während sie Junge gebären. Die Frequenz der Vibrationen fördert demnach die Regeneration von Knochen und Organen – eine geniale Einrichtung, die den Katzen einen klaren Vorteil bringt.
Schnurren ist angeboren. Kätzchen teilen ihrer Mutter über Schnurren zum Beispiel mit, dass sie an den Zitzen genug Milch bekommen und sich wohl fühlten. Die Katzenmama selbst schnurrt auch, um die Kleinen zu beruhigen und eine harmonische Atmosphäre in der „Kinderstube“ zu schaffen.
Auch aus der Kommunikation mit den Menschen ist Schnurren nicht wegzudenken. Im direkten
Streichelkontakt zeigt die Katze, dass sie sich behaglich fühlt und die Zuwendung durch den Menschen genießt. Ganz klar profitiert auch der Mensch von diesem Miteinander. Nachweislich senkt Schnurren den Blutdruck und der Mensch schüttet im Kontakt mit Samtpfoten verstärkt Glückshormone aus.
Wie bei allen Haustieren gilt besonders auch für Katzen: Sie sind individuell verschieden. Nicht jede Katze lässt sich streicheln, nicht jede Katze schnurrt. Wer seine Samtpfote in all ihren Verhaltensfacetten besser verstehen und kennen lernen möchte, für den ist die Katzen-
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