Das Spree-Problem ist nur langfristig lösbar

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Das Spree-Panoramabild von der Kantbrücke in Richtung des Mühlenwehres und der Altstadt. Nach wie vor präsentiert sich der Fluss in einem satten Braun Foto: T. Richter-Zippack

2016 soll es in Spremberg wieder eine Bürgerveranstaltung zur Situation am Fluss geben / Erste Erfolge sind bereits sichtbar:
Spremberg
(trz). Die braune Spree wird die Spremberger auch im neuen Jahr intensiv beschäftigen. Denn die Bergbausanierer von der LMBV arbeiten weiter fieberhaft an einer dauerhaften Problemlösung. Allerdings konnten bereits mit ersten Projekten Erfolge erzielt werden. Diese hat die Spremberger Bürgermeisterin Christine Hertnier jetzt vorgestellt.
Reaktor funktioniert
So habe der sogenannte Untergrundreaktor an der Ruhlmühle bei Neustadt ersten Ergebnissen zufolge die Eisenbelastung um 40 und die Sulfatbelastung um 20 Prozent reduziert. Belastbare Aussagen zu Kosten und konkretem Wirkungsgrad werden Ende 2016 erwartet. Solange bleibe die gesamte Anlage in Betrieb. Herntier weist darauf hin, dass die nicht weit entfernte mobile Wasserbehandlung in Neustadt eine Übergangslösung sei. Langfristig werde eine Überleitung des belasteten Wassers in den benachbarten Lohsaer See und dessen Behandlung angestrebt. Das gleiche gelte für den Abfangriegel an der Kleinen Spree unweit Spreewitz. Dieses Wasser solle in den Spreetaler See verbracht werden.
Der Betrieb der Bekalkungsanlage an der Wilhelmsthaler Brücke in Cantdorf laufe noch bis Ende 2020. Dadurch könne ein Eisenrückhalt von 50 Prozent erreicht werden. Einen enormen Puffer bilde die Talsperre Spremberg. Nur fünf Prozent des Eisenwassers gelangten in den Auslauf der Spree. Indes wurde in der Jahresmitte 2015 der Eisenschlamm an der Vorsperre Bühlow ausgebaggert und entsorgt.
Allerdings könnten die Arbeiten bezüglich der braunen Spree nur dann ordnungsgemäß fortgeführt werden, wenn die LMBV das dringend benötigte Geld aus dem siebten Verwaltungsabkommen erhalte. Laut Christine Herntier will sich der Bund daran nicht mehr in diesem Umfang wie bisher einbringen. Deswegen habe das Stadtoberhaupt für den 20. Januar eine Beratung mit den drei Spremberger Bundestagsabgeordneten anberaumt. Darüber hinaus solle es im Laufe des Jahres 2016 ein weiteres Bürgerforum geben, in dem die laufenden Maßnahmen vorgestellt werden.
Problem lange bekannt
Bereits seit vielen Jahren wird die Spree durch den Braunkohlenbergbau arg in Mitleidenschaft gezogen. Dem Gewässer und seinen Zuflüssen machen insbesondere Eisen- und Sulfateinträge zu schaffen, die im Zuge der Kohleförderung freigelegt werden und ins Wasser gelangen. Bislang wirkt die Talsperre Spremberg als Puffer und schützt somit die Stadt Cottbus, den Spreewald und den sich daran schließenden Unterlauf.