Brigadedampflok 99 0001 wieder im Einsatz / Parkeisenbahner starten mit Volldampf in die Saison:
Cottbus (mk). Sie zischt, sie dampft, sie faucht wieder – mit viel Applaus zahlreicher Parkbahnfreunde startete die Brigadelok 99 0001 vor Ostern zu ihrer Jungfernfahrt am Sandower Dreieck. Zweieinhalb Jahre mussten die Cottbuser ohne ihr schnaufendes im Jahr 1918 erbautes Schmuckstück auskommen. So lange dauerte die vollständige Aufarbeitung. 200 000 Euro kostete diese aufwendige Techniküberholung. „Gut angelegtes Geld“, sagt der Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Cottbuser Parkeisenbahn, Denis Kettlitz. Schließlich ist die Dampflok der Marketingfaktor Nummer eins für die Cottbuser Parkbahn. Auch der Cottbusverkehr-Chef Ralf Thalmann unterstreicht die Bedeutung der Lok. Schließlich gebe es deutschlandweit gerade einmal fünf Dampflok-Parkeisenbahnen. „Wir können stolz auf diese Lok sein“, erklärt er.
Gebührend gewürdigt wurde auch das große Engagement von Christian Menzel. Der stellvertretende Fördervereinsvorsitzende und akademischer Mitarbeiter des BTU-Lehrstuhls für Eisenbahn- und Straßenwesen ist Denker und Macher dieser Aufarbeitung. Unzählige Male fuhr er persönlich nach Sachsen Anhalt, um an dieser Arbeit teilzuhaben und sein Fachwissen einzubringen. So genoss er es auch, bei der Jungfernfahrt als Lokführer die ersten Meter fahren zu dürfen.
37 539 Gäste fuhren im vergangenen Jahr mit der Cottbuser Parkeisenbahn. Die Beliebtheit dieser Bahn ist also Realität. Zwei große Visionen bleiben. Die eine ist die Aufarbeitung und Wiederinbetriebnahme der zweiten Dampflok Graf Arnim. Denis Kettlitz ist stolz, dass der Förderverein bereits 45 000 Euro Spendengelder zusammengetragen hat. An die anwesende Ministerin für Kunst, Wissenschaft und Kultur, Dr. Martina Münch, appelierte er, nicht nur stehende sondern auch fahrende Denkmäler finanziell zu unterstützen. Eine zweite Vision ist eine Streckenführung zum künftigen Cottbuser Ostsee. Eine mögliche Bundesgartenschau in Cottbus könnte hier Triebfeder sein. An die Ministerin gerichtet, hatte auch die Cottbuser Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe einen Wunsch. So setzt sie sich dafür ein, an der BTU den Lehrstuhl für Eisenbahn- und Straßenwesen zu erhalten.
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