Bäder bleiben in der Diskussion

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Selbst das in der Region beliebte Spremberger Freibad kommt nicht in die Gewinnzone Foto: M. Klinkmüller

Spremberg sucht Möglichkeiten für höhere Effizienz beider Einrichtungen

Spremberg (trz). Wasserratten und Badenixen haben es in Spremberg gut. Können sie doch das ganze Jahr ihrem Hobby frönen. Jetzt im Sommer natürlich im Freibad Kochsagrund und im Winter in der Schwimmhalle am Puschkinplatz.
Allerdings ist der Betrieb beider Einrichtungen ein ziemlich teurer Spaß. Und die Stadt muss massiv sparen. Aus diesem Grund wird derzeit überlegt, wie es mit der örtlichen Bäderlandschaft weitergehen könnte. Dazu hat sich das Rathaus externen Beistand geholt. Ein Chemnitzer Ingenieurbüro hat die Effizienz von Freibad und Schwimmhalle unter die Lupe genommen. Erste Ergebnisse sind jetzt vorgestellt worden.
Massive Konkurrenz
Demzufolge muss sich die Schwimmhalle einer großen Konkurrenz im Umkreis von 60 Kilometern stellen. Denn ähnliche Einrichtungen locken unter anderem in Forst, Weißwasser und Hoyerswerda. Die Spremberger Halle begrüßt pro Jahr um die 55 000 Besucher. Deren Eintrittsgelder können die Kosten nicht decken.
Sauna oder 5. Bahn
Die Halle sei für die Stadt also ein Zuschussgeschäft, so das Gutachten. So gelte es, die Verweildauer der Besucher zu erhöhen. Beispielsweise durch die Etablierung einer kleinen Saunalandschaft. Oder durch den Bau einer fünften Bahn im Becken. Beide Maßnahmen würden aber erhebliche Summen vereinnahmen. Geld, das die Stadt nicht hat. Das Freibad ist ebenfalls ein Verlustgeschäft. Den Einnahmen von 55 000 Euro im Jahr stünden allein 100 000 Euro Verbrauchskosten gegenüber. Würde man nun Schwimmhalle und Freibad am gleichen Standort etablieren, und zwar im Kochsagrund, müsste für allein 300 000 Euro die Kochsa verlegt werden. Zudem würde der dortige reizvolle Laubmischwald gerodet.
Expertenrat
Sinnvoller, da wesentlich kostengünstiger und realistischer sei, so empfehlen die Chemnitzer Experten, eine abschnittsweise Sanierung der Spremberger Schwimmhalle. Damit habe das Ingenieurbüro bereits in anderen, vergleichbaren Städten gute Erfahrungen. Diskutiert haben die Abgeordneten in öffentlicher Runde über die Vorschläge indes noch nicht. Zunächst werde auf die Endfassung des Gutachtens gewartet, dann gehe dies in die Fraktionen.