Bewegter Abschied von Hermann Graf Pückler

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Hermann Graf Pückler auf seinem letzten Weg durch den Park, den er so liebte, zum Familienfriedhof der Pücklers. Dem Sarg folgte vom Schloss aus ein langer bedächtiger Trauerzug

Trauergottesdienst in der Oberkirche St. Nikolai / Letzte Freundesworte von Dr. Peter Gauweiler / MP Dietmar Woidke verlieh Verdienstorden

Trauergottesdienst am Montag in der gut gefüllten Cottbuser Oberkirche St. Nikolai. Die Familie, Freunde und viele Weggefährten nehmen Abschied von Hermann Graf Pückler. Rechts vom Altar ein großes Bild des Verstorbenen, sein typisches, einnehmendes, immer zuversichtliches Lächeln. Der hell holzfarbene Sarg ist umgeben von Kränzen der engen Verwandten und prominenten Gäste; viel mehr werden es später auf dem stillen Hügel sein.
Links ganz nahe haben seine Witwe, Elke Gräfin von Pückler, Sohn Maximilian mit Ehefrau, Bruder, Schwester und weitere enge Verwandte Platz genommen, auf der rechten Seite vorn Vertreter der Politik, darunter Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch, der frühere Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe, Oberbürgermeister Holger Kelch, Landrat Harald Altekrüger, aus der bayrischen Spitzenpolitik Pücklers enger persönlicher Freund Dr. Peter Gauweiler, aber auch viele Persönlichkeiten der Kultur, der Wirtschaft und des Adels, allen voran Georg Friedrich Prinz von Hohenzollern, Chef des Hauses Preußen.
Der so treffliche Konfirmationsspruch des Verschiedenen bleibt Leitgedanke der Feier: „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.“ Pfarrer Helmut Huppatz, Pfarrer Dr. Uwe Weise und später auch Dr. Peter Gauweiler beschreiben Stationen des Mannes, der in festem Glauben unaufhaltsam das Große anstrebte, dabei viel Vertrauen gab und empfing und so nach über 40 Jahren Abwesenheit seiner alten Heimat half, Neues zu beginnen. Sein Festhalten an Tradition war immer ein zukunftsorientiertes Streben. Er hatte sich, so erinnern sich alle, die mit ihm seinen 77. Geburtstag in Branitz erlebten, noch ein paar Jahre gewünscht für diese „Reise zu seinem Herrn“, aber die Krankheit nahm einen kathegorischen Lauf.
So stimmte denn die Gemeinde nach dem erzitternden „Ave Maria“ von Sopranistin Gesinde Forberger in seinem Sinne die schönen Strophen unseres Lübbener Dichters Paul Gerhardt an: „Gehe aus mein Herz und suche Freud… schau an der schönen Gärten Zier…“

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Die bayrischen Bergschützen brachten ihrem langjährigen
Gefährten einen letzten Fahnengruß dar Fotos: J. Heinrich

Der Ministerpräsident verlieh dem Branitzer aus München, der auch Ehrensenator der BTU Cottbus-Senftenberg und immer kritisch-konstruktiver Politik-Begleiter war, posthum den Verdienstorden des Landes Brandenburg.

Ein langer Zug folgte zu herrlichster Parkzeit dem Sarg zur Familiengruft. Gert Streidt von der Stiftung Park und Schloss Branitz, viele Menschen der Politik, der Jagd, der Branitzer Nachbarschaft und der weiteren Freunde verneigten sich zu den Klängen der Branitzer Jagdhornbläser, die für Hermann Graf Pückler immer zu diesem Ort seines Herzens gehörten.


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