Blumen über Blumen in der Kunsthalle Lausitz

Barbara Seidl-Lampa
Überraschung besonderer Art: Barbara Seidl-Lampa aus Ruhland bewahrt Werke von Gerhard Lampa (1940-2010). Mittwoch staunte sie: Dieses geradezu naive, sehr privat wirkende Bild im Mittelformat kannte sie nicht.

Cottbus (hnr.) Nicht nur Frühling, sondern alle Jahreszeiten in allen Stilen und Maltechniken versammelt die Kunsthalle am Spreewaldbahnhof seit Monatsanfang. Von ganz leisen romantischen Blumenfiguren im französischen Journaillenstil bis zur Farbexplosion der wilden Sträuße Günter Rechens oder sorgsam gepinselten Alpenveilchen der von ihrer Stadt zum 150. Geburtstag einfach vergessenen Altmeisterin akademischer Malkunst Elisabeth Wolf (Carl-Blechen-Preisträgerin und Ehrenbürgerin von Cottbus, 1873-1964) reichen die Bildnisse des Blühens. Kein Maler hat diese Gattung des Stilllebens je ausgelassen, und so lag für Kurator Siegfried Kohlschmidt und den Künstlerischen Leiter des Hauses, Heiko Straehler-Pohl, eine großer Reiz darin, Maler der Lausitz oder solchen, die mit dieser Gegend (manchmal nur flüchtig) zu tun hatten, auf ihr Blütenwerk abzuklopfen.

Siegfried Kohlschmidt
Ausstellungsgestalter Siegfried Kohlschmidt vor fünf großformatigen Bildern des in Guben geborenen Cottbuser Malers Frank Merker (1944-2008). Fotos: J. Heinrich

Der Ertrag ist geradezu beglückend. Aus 170 Jahren kommen die Blätter und teils großformatigen Bilder. Sie stammen, bis auf wenige Leihgaben alle aus einer einzigen privaten Sammlung, was auch den Laudator Klaus Freytag, Lausitzbeauftragter des Ministerpräsidenten, am Eröffnungstag erstaunte. Ein wundervoller Kunstgarten bietet sich im Bahnhof noch bis 20. Mai bei freiem Eintritt dar. Vertraute Namen wie Walter Heinrich, Rudolf Bax und Gerhard Lampa sind dabei. Offen ist Do & Fr von 14 bis 18 Uhr, an Sonnabenden von 10 bis 16 Uhr.

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