Bürger fordern trockene Keller

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Viele Senftenberger Bürger sind regelmäßig vom steigenden Grundwasserspiegel und nassen Kellern betroffen. Sie nutzten im Anschluss an die Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz, die Möglichkeit zum direkten Gespräch. Der offene Ausgang der Veranstaltung sorgte für Unmut | Foto: Yvonne Simon-Redlich

Studie zum Hochwasserschutz vorgestellt
Region (ysr). Alles andere als zufrieden waren die Leute am Ende der Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz im großen Ratsaal.
Rund 80 Betroffene sind der Einladung des Bürgermeisters Andreas Fredrich ins Senftenberg Rathaus gefolgt, in der Hoffnung, dass hier Nägel mit Köpfen gemacht werden. Stattdessen stellten Vertreter des brandenburgischen Umweltministeriums (MUGV) sowie des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) eine Studie vor, die den Hochwasserrückhalt durch Überleitung in die Tagebaurestseen prüfen soll. Ironischerweise sollte die Veranstaltung bereits 2013 stattfinden, musste jedoch wegen Hochwassers abgesagt werden. Die vorgestellte Studie beschäftigte sich ausschließlich mit der Machbarkeit des Hochwasserschutzes in der Region. „Positiv ist aus unserer Sicht, dass das Land Brandenburg nun nicht mehr prüft, ob die Tagebaurestseen als Hochwasserrückhalt fungieren können, sondern stattdessen untersucht, wie dies technisch möglich ist“, so der Bürgermeister. Dennoch fühlten sich die anwesenden Betroffenen allein gelassen. Die Vertreter des Umweltministeriums machten deshalb in diesem Zusammenhang ihren Standpunkt noch einmal ganz deutlich. „Es geht hier und heute ganz klar um das Thema Hochwasserrückhalt und Maßnahmen zur Machbarkeit und nicht um den Grundwasseranstieg“, so Kurt Augustin, Abteilungsleiter Wasser- und Bodenschutz. Er sagte den Anwesenden jedoch fest zu, dass es vertiefend zum Thema Grundwasseranstieg eine gesonderte Veranstaltung geben wird. Die Senftenberger forderten in der anschließenden Diskussion mehr Transparenz hinsichtlich aktueller Meßwerte von Wassergüte und Pegelständen. Des Weiteren soll die Einstauhöhe des Senftenberger Sees niedrig gehalten werden. Ein Normalwasserstand von 98,5 statt der vorgestellten 99,25 steht im Raum. Um auswertbare, reale Zahlen zu erhalten, ruft die Stadt Senftenberg dazu auf, Vernässungen in Kellern umgehend unter Telefon 03573 / 701-306 zu melden. Zudem soll mittelfristig auf der Internetseite der Stadt ein Formular eingerichtet werden, sodass die Meldung auch online erfolgen können. Trockner wird davon jedoch noch nichts.