CDU-Kandidaten im Gespräch

Dr. Schierack und Dr. Abimnwi Awemo geben Antworten.

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Beim Unternehmensbesuch im Verlag des Märkischen Boten beantworteten die CDU-Landtags-Kandidaten Prof. Dr. Michael Schierack sowie Dr. Adeline Abimnwi Awemo einige Fragen zu aktuellen Landepolitik. Foto: FH

Cottbus (MB) Zum Unternehmensbesuch beim Märkischen Boten empfing Frank Heinrich die Cottbuser CDU-Landtagskandidaten Prof. Dr. Michael Schierack (Platz 8 der Landesliste) sowie Dr. Adeline Abimnwi Awemo (Platz 20) vorbei. Schierack ist den Wählern als langjähriger Abgeordneter im Landtag vertraut, die bekennende Cottbuserin und katholische Christin Dr. Awemo setzt auf ein Direktmandat, müsste dazu aber in ihrem Wahlkreis den Favoriten Schieske (AfD) überflügeln.Wie sind die Positionen der Kandidaten?

Der Märkische Bote: Frau Dr. Awemo, Sie sind Cottbusern noch ein etwas unbeschriebenes Blatt. Können Sie sich kurz vorstellen?
Dr. Awemo: Gern. Ich bin seit 22 Jahren Cottbuserin. Neben meiner Arbeitet als Sachbearbeiterin Braunkohlebergbau beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) in Cottbus engagiere mich seit Jahren u.a. im Beirat für Integration und Migration, im Deutsch-Afrikanischen Verein Cottbus e.V. (seit 2015, Gründerin und Vorsitzende), im Kinder Karneval Verein Cottbus e.V. seit 2007 (Schatzmeisterin), im Förderverein des Evangelischen Gymnasiums und im Förderverein Bauhausschule Cottbus. Geboren wurde ich in Kamerun. Mein Masterstudium an der BTU mit anschließender Promotion hat mich in die schöne Lausitz gebracht.

MB: Herr Schierack, Sie sind als Landtagsabgeordneter, Mediziner und Lausitzer Urgestein vielen Cottbusern vertraut. Wo sehen Sie Ihre politischen Erfolge und künftige Schwerpunkte?
Dr. Schierack: Für mich als Lausitzer, Gesundheitspolitiker und Mediziner war die Gründung der Medizinischen Universität Lausitz Carl Thiem am 1. Juli diesen Jahres sowie die Verleihung der Bauherreneigenschaft an die Medizinische Uni Höhepunkt der auslaufenden Legislaturperiode, ganz klar. Hierfür habe ich wesentlich mitgewirkt und auch in der weiteren Umsetzung der Uni-Errichtung als Schnittstelle zwischen Stadt und Land, sehe ich meinen künftigen Auftrag. Die Einführung des Lehramtsstudiums an der BTU macht mich ebenfalls stolz. Mit einem Lausitzer Wissenschafts-Park sowie beim möglichen Pharmazie-Studiengang an der BTU sehe ich große Entwicklungsmöglichkeiten der BTU.
Insgesamt brauchen wir eine wirtschaftsfreundliche Landespolitik mit ordentlichem Wirtschaftswachstum. Bürokratie und ein weiterer Personalaufwuchs in den Verwaltungen sind dafür eher hinderlich Er muss eingehegt werden.

MB: Frau Dr. Awemo, wo könnten Sie politische Schwerpunkte setzen?
Dr. Awemno: Als Katholikin ist für mich die Familie sehr wichtig. Eine gesunde Gesellschaft braucht starke Familien. Weitere Schwerpunktthemen sind: Bildung, Umwelt und Strukturwandel sowie Integration.
Ich werde mich für ausreichend Kindergarten- und Hortplätze und Lehrer einsetzen. Für ältere Lehrer sollte es Anreize geben länger zu arbeiten, und für junge Menschen muss der Erzieher- und Lehrerberuf interessanter werden. Dafür brauchen wir wieder mehr Respekt, weniger Bürokratie, klare Strukturen, verbindliche Rahmenlehrpläne und Leistungs- orientierung. Schulen brauchen Entscheidungskompetenzen und Quereinsteiger ausgefeilte Entwicklungsperspektiven.

MB: Unkontrollierte Einwanderung und Integrationsprobleme sind derzeit aufregende Themen. Wie positioniert sich die Landes-CDU?
Dr. Michael Schierack: Wir müssen die Landesgrenzen stärker sichern. Um irreguläre Einwanderung zu unterbinden. Dafür benötigen wir eine Brandenburger Grenzpolizei. Die CDU ist weltoffen, aber nicht naiv. Parallelgesellschaften dürfen wir nicht dulden. Die oft diskutierte Bezahlkarte für Flüchtlinge wollen wir nun landesweit einführen und das wird auch Bestandteil eines Koalitionsvertrages.
Dr. Awemo: Wir streben eine vernünftige Integration an, um ein harmonisches und inklusives Umfeld zu schaffen. Dafür sind, neben der Integrationsbereitschaft, auch die zügige Ausstellung von Arbeitsgenehmigungen sowie die Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen für alle Seiten hilfreich.

MB: Mit welchen Parteien würden Sie koalieren?
Dr. Schierack: Eine SPD ist für uns immer ein natürlicher und potentieller Koalitionspartner. Mit den Grünen ist es da aktuell auch in Brandenburg schwieriger.

Danke Ihnen beiden für das Gespräch.