Cottbus: dkw-Ausstellung per Handy weltweit

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Kunstinteressierte junge Berliner mit einem Faible für anspruchsvolle Handy-Fotografie freuten sich über die Einladung der Direktorin des dkw. Kunstseums Dieselkraftwerk, Ulrike Kremeier, die ihnen die noch selten erlaubte Fotografiergenehmigung erteilte und die Veröffentlichung wünscht Foto: J. Haberland

Als zweites Museum öffnet sich das Kunstmuseum für neue Kunst-Form:
Cottbus (ha). Eine ungewöhnliche Gästeschar hatte sich für Montag im dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk angekündigt. Zehn junge Leute kamen aus Berlin extra nach Cottbus, um das Museum selbst und vor
allem die Ausstellungen „Konstellation I – Günther Friedrich“ und „ausschnittsweise“ anzusehen und zu fotografieren. Es handelt sich um „Instagramer“, Freunde der anspruchsvollen Fotografie und der Kunstfotografie, die ihre Aufnahmen, die fast immer mit dem Handy entstanden, auf Online-Portalen wie „instagram“ veröffentlichen.
„Das Museum und die Ausstellung bieten einerseits tolle Fotomotive für die jungen Leute, andererseits machen sie mit ihren Bildern, die dann veröffentlicht werden, Werbung für das Kunstmuseum bei einer Bevölkerungsgruppe, die sonst nicht hierher käme“, erklärt die Tochter des Malers Günther Friedrich, Christine Friedrich, dessen Werke noch bis zum 30. August in einem außergewöhnlichen Umfang gezeigt werden. Für die Chefin des Verlages M, die zusammen mit Moritz Möller vom Portal www.mobilephotography.de die Tour und Führung organisierte, ist es nicht das erste Projekt mit den Handyfotografen. Nach mehreren Wettbewerben ist im Frühjahr ein Kunstbüchlein mit Lyrik und passenden Handyfotos von Berlin erschienen. „Cottbus ist nach der Kunsthalle Hamburg erst das zweite Museum in Deutschland, das den Instagramern seine Türen öffnet und das Fotografieren zulässt“, verdeutlicht sie das Besondere. Nach dem ausgiebigen Besuch im dkw. ging es noch auf Stadttour. „Leider haben wir es nicht geschafft, auch Orte aufzusuchen, die Günther Friedrich gemalt hat. Der Tagebau, Neubausiedlungen und typische Bauerngehöfte – das hätte uns außerdem auch sehr interessiert“, so Moritz Müller.