Cottbus: Für immer gelandet

Das Flugplatzmuseum Cottbus zeigt eine einzigartige Sammlung an Fluggerät

Cottbus (h.) Vier Hektar groß ist die Freifläche auf der Zeitzeugen der militärischen Fluggeschichte ausgestellt sind – von den verschiedenen MiG-Typen bis zum Starfighter, dazu die riesigen Hubschrauber und eine TU 134, die noch auf ihren Zusammenbau wartet.

Der Erhaltung und Restaurierung historischer Technik haben sich Enthusiasmus und viele Freiwillige verschrieben, die sich zum Flugplatzmuseum Cottbus e.V. zusammengeschlossen haben. Sie stehen in der Tradition auch lokaler Pioniere. Bereits 1910 unternahm der Cottbuser Schlosser Wilhelm Charlett hier erste Flugversuche. 1911 wurde eine Ortsgruppe des „Deutschen Luftflottenvereins“ gegründet. Die Hans-Grade-Fliegerwerke Bork organisierten im Juli 1912 den ersten Überlandflug Guben-Peitz-Cottbus.

Der Bau eines Militärflugplatzes begann 1916. Ab Februar 1917 bildete die Flieger-Ersatz-Abteilung Nr.12 hier Piloten und Beobachter für die preußischen Feldfliegerabteilungen aus. 1927 schließlich wird Cottbus auch als ziviler “Flughafen der Niederlausitz” bestätigt. Mit der Landung einer Junkers F-13 eröffnete die Deutsche Lufthansa am 23. Mai 1927 den regelmäßigen Flugverkehr auf der „Riesengebirgslinie“ von Breslau über Hirschberg-Görlitz-Cottbus nach Berlin.
Im Februar 1934 beginnt die Ausbildung von Piloten für die Fliegereinheiten der getarnten Luftwaffe. Später hatte die Firma Focke-Wulf hier einen Teil ihrer Fertigung. Nach Kriegsende bis 1952 nutzen sowjetischen Besatzungstruppen den Flugplatz. Es folgte die Ausbildung erster DDR-Piloten auf Jak-18 und Jak-11. Im Juli 1956 wurde das Fliegergeschwader-1 gebildet. 1982 wechselten die MiG-21 nach Holzdorf. In Cottbus wurde das Kampfhubschraubergeschwader stationiert. Mit der Landung einer Piper „Cheyenne“ am 2. August 1990 begann die nur kurze zivile Mitnutzung des Militärflugplatzes.

Flugplatzmuseum
Beeindruckende Technik, kompetentes ehrenamtliches Personal, jede Menge Information über ein reichliches Jahrhundert Flugwesen, zivil und militärisch – das Flugplatzmuseum in der Cottbuser Fichtestraße fasziniert Experten und Laien gleichermaßen Foto: J. Heinrich