Im heimischen Handwerk entsteht erneut ein kunstvolles und einzigartiges Buch
Cottbus (MB). Die Stadt verfügt über ein neues Goldenes Buch. Entstanden ist das in hochwertigem Leder gebundene Werk in der Werkstatt des Cottbuser Buchbindermeisters Reinhard Kußagk. Der Meister ist heute weit über die Lausitzer Grenzen hinaus bekannt. Ins Buchbinderhandwerk gelangte er durch seine Leidenschaft zu Büchern, über Abendkurse und eine weitere Ausbildung. Schließlich startete der gebürtige Eichower vor 35 Jahren seine handwerkliche Selbstständigkeit im thüringischen Greußen. Während der Selbstständigkeit drückte er weiterhin die Schulbank, um 1988 erfolgreich die Meisterprüfung abzulegen. Maßgeblich gestaltet wurde das Goldene Buch vom Cottbuser Grafiker Rudolf Sittner, unter anderem mit einem Verschluss, der die Spree und den entstehenden Ostsee symbolisiert. Die Zusammenarbeit zwischen dem Handwerksmeister und dem Grafiker funktionierte geübt professionell. „Ich arbeite gerne mit Rudolf Sittner zusammen. Er ist ein Profi und er kann sich sehr gut in meine Arbeit hineindenken. Das ist wichtig, damit das Ergebnis stimmt“, betont Reinhard Kußagk. Das Ehrenbuch umfasst 200 Blatt edlen Büttenpapiers. Im Deckel ist die aktuelle Ehrenmedaille
der Stadt Cottbus mit der Silhouette der Stadt eingefasst – die bis 2018 vergebene Medaille mit dem Porträt des ersten Ehrenbürgers der Stadt, Her-mann Fürst von Pückler-Muskau, ziert den hinteren Buchdeckel.Die Buchherstellung ist handwerkliche Präzisionsarbeit. Jeder Handgriff muss dabei exakt sitzen, da das Buch aus wertvollen Materialien und Einzelstücken gefertigt wird.
Das erste Goldene Buch der Stadt wurde 1913 aufgelegt. Die erste Eintragung vom 28.03.1913 stammt von Prinz Leopold Maximilian Joseph Maria Arnulf v. Bayern, Generalfeldmarschall und Chef des Infanterie-Regiments von Alvensleben. Ein Jahr später folgte mit dem Ausscheiden aus dem Amt Oberbürgermeister Paul Werner, der wenige Tage zuvor, am 26.3.1914, Ehrenbürger der Stadt Cottbus geworden war. Das neue Buch ist das dritte seiner Art. Die Eintragung in dieses Werk gilt auch heute noch als höchste städtische Ehrung, und so ist es nicht verwunderlich, dass es Buchbindermeister Kußagk als eine Ehre empfindet, bereits das zweite Buch dieser Art zu fertigen.
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