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Cottbus: Klare Ansage – Direkt oder eben nicht

Cottbus | Von | 9. August 2019

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Frank Heinrich im Gespräch mit den Cottbuser CDU-Landtagskandidaten Dr. Michael Schierack und Dr. Wolfgang Bialas. Beide setzen nicht auf Listenplätze, sondern wollen in ihren Wahlkreisen 43 und 44 direkt gewählt werden: Bialas: „…da ich nach meinem Demokratieverständnis nur mit dem Mandat der Wählerinnen und Wähler in den Landtag einziehe – oder eben nicht.“ Diese Auffassung teilt auch der Arzt Michael Schierack, früher CDU-Landesvorsitzender, dessen Listenplatz 12 wenig aussichtsreich ist Foto: J.Heinrich

Michael Schierack und Wolfgang Bialas wollen die beiden Cottbuser Wahlkreise gewinnen.

Cottbus (F.H.) Seit Jahren sind sie gemeinsam politisch unterwegs, traditionell auch auf „Sommertour“. Die gerät dieses Jahr zum Wahlkampf – in Unternehmen, bei Volksfesten, vor Märkten und bis an die Briefkästen und Wohnungstüren. Michael Schierack, Orthopäde, Honorarprofessor an der BTU, seit 18 Jahren CDU-Kreisvorsitzender und aktuell Abgeordneter im Landtag, und Wolfgang Bialas, Bürgerbewegter seit der ersten freien Kommunalwahl im Mai ‘90, seit Jahrzehnten Stadtpolitiker und seit 2005 ehrenamtlich als Präsident an der Spitze des Stadtfeuerwehrverbandes, wollen für Cottbus und die Lausitz ins Potsdamer Parlament. „Meine Bedingung war: keinen Listenplatz“, sagt Wolfgang Bialas, „entweder wählen mich die Leute direkt oder eben nicht.“ Eine unüblich konsequente Aussage, der Schieracks „Kant und Kante“-Slogan entspricht. Er ist Fan des Königsberger Philosophen Immanuel Kant („Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“) und leitet daraus seine Überzeugung ab, dass Politik von Fleiß, eigenem Denken, Dialog und Wettbewerb um beste Ideen lebt.
Im Wahl-Wettbewerb stellen sie sich vor allem Martina Münch (SPD), Marianne Spring-Räumschüssel (AfD) oder Matthias Loehr (Linke) im Wahlkreis 43 mit Mitte, Ost und Nord oder im Wahlkreis 44 mit Ströbitz und Süd Kerstin Kircheis (SPD) oder Lars Schieske (AfD). Die Prognosen sehen die Parteien dicht beieinander, doch Schierack und Bialas sind sich sicher: Personen mit entsprechenden Referenzen haben gute Chancen. Beiden wollen, dass Cottbus dort, wo Strukturwandel verhandelt wird, kompetent vertreten ist, sie wollen Schulen stärken, Sicherheit verbessern, schnelles Internet überall, Würdigung des Ehrenamts. Bialas: „Mit mir wird die Feuerwehr wieder im Landtag vertreten sein.“ Und er will als Sohn aus einer namhaften Tischlerfamilie darauf achten, dass kleine und mittlere Unternehmen beim Strukturwandel nicht zu kurz kommen. Beiden liegt an einer Stärkung der BTU. Schierack bedauert hier die Fehlentwicklung. „Es gibt ein Hochschulentwicklungskonzept, das aber vom Land nicht finanziert wird“, sagt er. Mit einer vom Bund bezahlten („Das gab’s noch nirgends!“) Medizin-Fakultät würde aus der Technischen Universität eine Voll-Universität.
Bemerkenswerte Denkansätze in einer künftigen Fraktion, die vermutlich weniger als 20 Prozent der Stimmen auf sich vereinen kann. Mit wem wollen die Christdemokraten, auch die Cottbuser, das Notwendige durchsetzen?
Klare Absage erteilen beide den Linken. Über AfD wird nicht gesprochen. „Wir sehen uns in der bürgerlichen Mitte“, sagt Bialas. „Koalitionen FDP/CDU/SPD sind denkbar, auch Grün/Rot/ Schwarz…“ „Bei Grün ginge
das, wenn die Partei beim Kohleausstieg nicht drängelt. Viele andere Grüne Positionen kann ich gut mittragen“, sagt sein Gegenüber. Beide Varianten sind mit der SPD gedacht. Auch mit Woidke als Premier? „Wenn die SPD stärkste Kraft würde – auch das“, meint Prof. Schierack. Er, der einmal gegen Woidke kandidierte, hat heute gewisse Probleme mit dem eigenen MP-Kandidaten und dessen neuem Fernsehspot als „Landei“.
„Wahlkampf ist eine schöne Zeit“ stimmen beide überein – lehrreich, anregend. Jetzt gehen sie zum Speed-Dating in Schulen. Gewählt wird ab 16. Schnell und geradezu geht’s dort her. „Auf die Gespräche freu’ ich mich“, erklärt Wolfgang Bialas fröhlich.

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