Cottbus: Ostsee-Vorfreude am historischen Abend

Mit den Menschen hat sich auch der Seegrund bewegt / Ostseesportler planen schon ins neue Jahr

Ostsee
Anstoßen auf gute Aussichten seit dem 9. November 1989 und auf weite Horizonte für den Cottbuser Ostsee-Sportverein; rechts Vorsitzender Burkhard Schöps Foto: J. Heinrich

Cottbus (hnr.) Scheinbar Unmögliches geht doch! Das symbolisierte am Jahrestag des Mauerfalls eine „schwebende“ tonnenschwere Baumaschine auf dem Altmarkt. Größtes Cottbus-Projekt nach der friedlichen Wende aber ist der künftige Ostsee mit seinem neuen Stadtteil und phantastischen Möglichkeiten für Sport und Erholung. Willmersdorfer und Merzdofrer Bürger haben sich deswegen am Abend des 9. November mit Freunden des Ostsee-Sportvereins am Merzdorfer Aussichtsturm getroffen, in der Stunde der einstigen Maueröffnung ein kleines Feuerwerk gezündet und schon zuvor oben auf dem Turm mit Sekt angestoßen. Burkhard Schöps, Vorsitzender des Vereins der Ostsee-Sportfreunde, sprach besinnliche Worte zu Chancen, die sich eröffneten, über das Mühen mit Erfolgen und Niederlagen und  kam zu dem Schluss: „Wer es auf dem Weg vom Tellerwäscher zum Millionär immerhin zur Spülmaschine geschafft hat, darf sich auch freuen.“ Unverkrampft fröhlich die Atmosphäre an diesem Ostseeabend ohne malerischen Sonnenuntergang. Es regnete. Davon wünschen sich die Ostsee-Optimisten viel in den kommenden Monaten. Und der Seeboden selbst reagierte; es gab in der Nacht zum Mittwoch eine kräftig Rutschung links vom Turm. Der Grundwasserzufluss ist beträchtlich, stellt LEAG-Geologe Ingolf Arnold fest. Das Wasser steigt deutlich, obwohl der Schieber am Einlauf noch geschlossen bleibt. Die Flutung war nach offiziellem Start am 12. April wegen anhaltender Dürre gestoppt worden. Keine Pause kennt dagegen der rege Ostsee-Sportverein. Hier wird die Saison 2020 geplant. Zum Auftakt gibt es am 17. Mai eine – allerdings seeferne – Radtour, die vom PiPaPo-Parkplatz (ehemals Splash) zur malerischen Koselmühle führt.