Volles Theater zum Lobe von Kunst, Wissenschaft und Edelmut / Rita Süssmuth als Festrednerin.
Cottbus (hnr.) Die Max-Grünebaum-Stiftung würdigte am vergangenen Sonntag zum 21. Male Künstler des Staatstheaters mit zwei Max-Grünebaum-Preisen (jeweils dotiert mit 5000 Euro) und einem Förderpreis. Die Grünebaum-Preise gingen an den Sänger Andreas Jäpel und den jungen Schauspieler Henning Strübbe. Der Tontechniker Sebastian Thoss erhielt für seinen gleichermaßen technischen wie künstlerischen Beitrag zu den Inszenierungen den Karl-Newman-Förderpreis, verbunden mit einer Studienreise nach England.
Den Max-Grünebaum-Preis für Wissenschaft erhielt der polnische Doktorand Lukasz Lopacinski, den Ernst-Frank-Förderpreis in Form eines Stipendiums für einen Studienaufenthalt in Großbritannien die BWL-Master-Studentin Caroline Krebs.
Stiftungsvorstand Prof. Dr. Thomas Stapperfend konnte im gut gefüllten Theater Mitglieder der Stifterfamilie aus London und München begrüßen, außerdem Bundestags-, Landtags und Stadtverordnete. An deren Verantwortung und an die aller Bürger für redliches, aktives Miteinander der Menschen appelierte Festrednerin Rita Süßmuth, ehemalige Bundestagpräsidentin und persönliche Freundin von BTU-Präsident Steinbach.
Der erste Max-Grünebaum-Preis 2017 ging an Andreas Jäpel. Stürmischer Applaus begleitete seinen Weg zur Bühne, nachdem Intendant Martin Schüler die Laudatio verlesen hatte. Der Bariton, in Dresden geboren, im Kreuzchor gebildet, studierte Gesang an der Hochschule „Carl Maria von Weber“ seiner Heimatstadt. Seit 1999 gehört er zum Cottbuser Ensemble, zeichnet sich durch sängerische Brillanz und intensives szenisches Darstellungsvermögen aus. Sein Peer Gynt in Werner Egks gleichnamiger Oper blieb lange in Erinnerung, sein Wozzeck in Alban Bergs Oper wurde jüngst von der Fachkritik in höchsten Tönen gelobt. Jäpel dankte der Stifterfamilie mit anrührenden Worten für ihre großherzige Geste einer kraftspendenden Vergebung. Die Erben des jüdischen Unternehmers, Stadtverordneten und Ehrenbürgers waren aus Nazideutschland vertrieben worden. Einen beachtliche Teil der finanziellen Entschädigung, die die Familie nach 1990 erhielt, setzte sie ein, um junge Künstler und Wissenschaftler in der Heimatstadt ihrer Väter zu fördern.
Preisträger Henning Strübbe, in Westfalen geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Nach Wuppertal und Neuss wude Cottbus ab Spielzeit 2015/2016 seine Bühne, deren Kollegialität er begeistert lobte. Als Marinelli in Lessings „Emilia Galotti“, in „Hamlet“, in „Draußen vor der Tür“ und anderen Stücken wusste er zu überzeugen.
Lukasz Lopacinski, Grünebaum-Preisträger der BTU schrieb seine mit dem Prädikat „summa cum laude“ bewertete Doktorarbeit zur drahtlosen Ultrahochgeschwindigkeitskommunikationen am Fachgebiet Systeme von Prof. Dr.-Ing. Rolf Kraemer in vier statt geplanten sechs Jahren. BTU Präsident Prof. Dr. Jörg Steinbach lobte die enge Paxisbezogenheit der Arbeit.
Sebastian Thoss, gelernter Veranstaltungskaufmann, in Cottbus geboren, arbeitet seit Mai 2015 mit Kompetenz und Kreativität am Theater. Der Preis soll ihm neue Einblicke in dieses Fachgebiet geben. Caroline Krebs befindet sich aktuell schon im Auslandssemester an der University of Scotland in Hamilton.
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