Karl-Heinz Schlodder sorgt für exakte Zeit / Hitze verdünnte das Öl:
Cottbus (trz). Die Hitze vergangener August-Wochen hat auch den Uhren zugesetzt. Erstmals seit 1984 gab es deswegen Schäden am Hauptuhrwerk im Schlossturm. Das filigrane Meisterwerk treibt die Zeiger der vier Zifferblätter an. „Bei hoher Temperatur ist Öl ausgelaufen“, erklärt Uhrenexperte Karl-Heinz Schlodder. Eine winzige Feder habe deswegen Schaden genommen und müsse ausgewechselt werden. „Ein kleines Teil mit großer Wirkung“, so der Fachmann. Mit ein paar geschickten Handgriffen bringt Kalle Schlodder, der pro Monat drei- bis viermal die 111 Stufen auf den Schlossturm steigt, den Defekt in Ordnung. Das Uhrwerk betreue er bereits seit Ende der 1970er-Jahre. Es stammt von 1970. Das Vorgängerwerk sei während des Zweiten Weltkrieges ausgebaut und versteckt worden. Bis heute wurde es nicht wiedergefunden.
Diese Zifferblätter mit ihren Durchmessern von 2,50 Metern gehören zu den größten der Region. Nur die in der Mahlsdorfer Kirche bei Golßen messen drei Meter. – Der Schlossturm wurde knapp 20 Jahre nach dem Brand 1857 wieder aufgebaut. Er wird auch als Gerichtsturm bezeichnet, da er sich im Eigentum der Justiz befindet.
Schreibe einen Kommentar