Cottbus (Hnr.) Gut zwei Monate vor der Sommerpause präsentierte das Staatstheater Cottbus am Donnerstag, 27. April 2023, seine Projekte der Spielzeit 2023/24, gebündelt unter den Stichworten „Zusammen. Hier.“ Schauspiel, Musiktheater und Ballett versprechen 19 Premieren, es gibt acht Philharmonische Konzerte und vielfältige Specials.
Noch immer im Schatten der Pandemiejahre, sieht Intendant Stephan Märki latente Unsicherheit und will dagegen „mit Komödien, Tragödien oder Grotesken“ anspielen, so wie es dem Schauspiel in der laufenden Saison schon gut gelang. Die Sparte hat ihre Zuschauerzahl verdoppeln können. „Wir wollen den Austausch zu Utopien auf die Bühne bringen“, sagt Regisseur Philipp Rosendahl, einer der drei Schauspieldirektoren, und hofft auf das Zusammenrücken mit jungem Publikum. Sein Schauspiel-Di- rektoren-Kollege Armin Petras freut sich auf neue spartenübergreifende Projekte. Auf sein „Lied aus Stille“, ein Trias aus Gedichten Eva Strittmatters, dem hier sehr gegenwärtigen „Ole Bienkopp“ von Erwin Strittmatter und Judith Hermanns Roman „Daheim“ darf man gespannt sein. Ausgesprochen lokal kommt die Uraufführung „Kraftwerk“ ins Programm, die den Ort Jänschwalde und den Strukturwandel thematisiert. Ob sich hier der Anspruch des (leider allzu oft noch ausbleibenden) Publikums und der Auftrag der Geber des Theaters treffen, muss sich zeigen.
Publikum zurückzuholen und neues zu gewinnen – das ist die unverkennbare Absicht eines Spielzeitauftaktes im August, der mit einer Club-Fete beginnt und sich mit offenem Haus, Mitspielkonzert, Ballett-Kontakten und Grillgut im Schillerpark bis zum traditionellen Konzert im Branitz spannt. „Zusammen“ geht es dann „Hier“ weiter bis zur Altmarkt-Walzernacht im Juni 2024.
Im Musiktheater freut sich Hauregisseur Tomo Sugao ganz besonders auf einen neuen „Rosenkavalier“ und die Prokofjew-Oper „Die Liebe zu drei Orangen“. „Woyzeck“, „Die Räuber“ und „Pension Schöller“ kommen im Schauspiel, während sich das um sechs Stellen verstärkte Ballett an „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams in einer Choreografie des Franzosen Martin Chaix wagt. Konzertfreunde dürfen erstmals ein Programm „demokratisch“ wählen und erleben ein anderes ganz ohne Dirigenten.
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