Der Stadtteil feierte Doppeljubiläum – Ersterwähnung und 30 wunderbare Jahre Bürgerverein – und ließ seine Reiter auf zwei gespendete Hähne los.
Cottbus-Ströbitz (h.) Viel Sonne und maßvolle Regenschauer – besser hätte es nicht laufen können beim perfekt organisierten Jubiläums-Erntefest. Vorbereitet, organisiert und letztlich inszeniert wird das hier immer von drei Kräften: der gut organisierten Ortsjugend, dem “Landadel”, wie die Hofbesitzer der Dorfmitte genannt werden, und dem Bürgerverein, der nun 30 Jahre besteht. Zur Hand gehen dann viele – von den Unternehmen mit ihren Leistungen und Spenden über die Feuerwehr und die Frauen, die Blechkuchen backen und das Plinzeteam bis zu vielen, vielen Technikern, Puppenbastlern, Flyerverteilern und anderen mehr. Der ganze Ortsteil engagiert sich und genießt dann auch die drei tollen Tage. Am Freitag gab es einen langen, schönen Lampionumzug im kinderreichen Ströbitz, dann geselliges Beieinander und Tanz. Sonnabend “ging’s auf den Hahn”, besser: auf zwei – natürlich gespendet von Einwohnern. Einen hatte die Jugend nach ehernen Regeln zu zerlegen, den zweiten die Junggebliebenen, die sich nochmal aufs Pferd trauten und keineswegs schlechte Figuren machten. Am Nachmittag gab es – endlich wieder nach Corona-Pause – Kuchen, feine Plinze und Kaffee, abends Tanz mit Livemusik.
Am Sonntag kamen wieder die Kinder zu ihrem Recht, und zu Mittag rollte der mit Spannung erwartete Festumzug eine Runde durch “Groß-Ströbitz” – das alte Dorf nördlich der “Chaussee”, wie die Berliner-/ Kolkwitzer Straße hier noch immer genannt wird. In schönen Bildern war zu sehen, dass die Ströbitzer nicht vergessen haben. wie Korn angebaut wird und dass daraus in Cottbus außer Brot auch immer Schnaps – eben “Korn” – gemacht wurde. Ein Höhepunkt war die Enthüllung eines weiteren Gedenksteins auf dem Alten Anger unterhalb der uralten Schul-Linde. An 570 Jahre Ströbitz und 30 Jahre Bürgerverein soll er Vorbeigehende erinnern. Und wohl auch daran, dass von der Sorte der anderen drei Gedenksteine zum Deutsch-Französischen Krieg sowie zum I. und II. Weltkrieg kein weiterer nötig werden mag. Es war ein friedliches, ein Fest des Friedens, das die Ströbitzer gemeinsam feierten.
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