Einstiges Kirchspiel Groß-Breesen war Heimat des berühmten Kantors:
Guben (ha). Der Radweg wird bald Guben und die nördlichen Ausläufer verbinden, am ehemaligen Gubener Hafen entlang. Großer Schiffsverkehr wird nicht mehr an Groß-Breesen und weiter an Bresinchen in Richtung Ratzdorf vorbei schippern, zu sandig ist die Neiße. Dem ländlichen und vor allem unternehmerischen Leben tut dies keinen Abbruch. Für beides ist der Straßenweg wichtiger, und der ist gut ausgebaut.
„Wir, also mein Vater und seit fast zehn Jahren ich, sind schon 51 Jahre an diesem Ort als Sattler tätig, und trotzdem kommen immer noch Gubener zufällig bei uns herein und fragen: ‘Haben Sie hier neu eröffnet?’ Und wenn ich dann unsere Geschichte erzähle, sind sie ganz erstaunt“, erzählt Sattler Ralph Milde. Er repariert (fast) alles, „nur Gardinen und Fußboden nicht“, schränkt er ein. Ein Stück weiter verbirgt sich hinter alten Bäumen die graue Kirche des Ortsteils, der im 18. Jahrhundert übrigens mit vier Anteilen zum sächsischen Pförten und mit einem Anteil zum brandenburg-preußischen Amt Peitz gehörte. Zu DDR-Zeiten hatte der Ort durch das Bier einen besonderen Status: Hier gab es schon das Neuzeller Bier, was viele zum Autoausflug bewegte, weil dies besser schmeckte als das Cottbus …
Zum Kirchspiel Broß-Breesen gehörte seit jeher Bresinchen, das vor allem durch den Kiessee bekannt ist. Gubener und Gubiner Schüler kennen den See nur zu gut, finden hier doch inzwischen regelmäßig zweisprachige Kanu-Camps statt, zuletzt erst vor wenigen Tagen. Und auch ein Blick in die nähere Umgebung lohnt: Vor 20 Jahren wurde im Kieswerk Coschen der größte bronzezeitliche Fund gemacht. In zwei Tongefäßen waren verzierte Dolche, Äxte und Ösenringe mit einem Gewicht von über 30 Kilogramm erhalten. Ihr Alter soll rund 3 700 Jahren sein.
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