Karpfen trifft Schule – in acht Monaten Projektarbeit entstand eine heimatbezogene Bildergalerie.
Peitz (hnr.). Es war gar nicht auszumachen, auf welcher Seite der Stolz am größten war: bei den Mädels und Jungen der beiden neunten Klassen der Oberschule „Peitzer Land“, bei Kunsterzieherin Frau Hübner oder beim „Märki-Vater“ Meinhard Bärmich, der diese Projektarbeit über acht Monate als Mentor begleitete. „Ich hatte nicht geglaubt, dass wir zu solchen Superleistungen kommen“, gesteht der populäre Künstler, der den BuGa-Otti, den GWC-Kater und andere Markenzeichen schuf und Bücher illustriert.
Auch Dietrich Kunkel vom Förderverein Hüttenwerk Peitz e.V., dem Initiator der Projektreihe „Phantastische Peitzer Karpfen“ kann seine Freude nicht verbergen. Finanziell unterstützt von der Stiftung INISEK SPI, hat er das Berufsorientierungsprojekt der Sekundarstufe 1 wiederholt auf die Beine gebracht. Bisher wurden plastische Phantasie-Karpfen gestaltet, die das Schulfoyer und den Mauster Radweg zieren. Jetzt waren neben Design auf Autoteilen 16 großformatige Bilder das Ergebnis. Sie sind am Montag in der Schule als bleibender Schmuck aufgehängt worden.
Den Kommunalvertretern war das Ereignis leider nicht bedeutend genug; Keiner folgte der Einladung. Was ihnen entging, waren künstlerisch durchaus bemerkenswerte Schülerarbeiten, die nicht nur vom Verständnis für Maltechniken zeugen, sondern auch eine vielfältige Auseinandersetzung mit der engeren Heimat beweisen. Kein Ort kann sich aufgeschlossenere Heranwachsende wünschen. Zu teils mutigen Bekenntnissen sind die Bauwerke der Stadt, die Feste, die Traditionen, natürlich immer wieder der Karpfen und auch die Zeichen anderer Wirtschaftszweige zusammengeflossen. Da gibt es das Selbstporträt einer Nixe, immer wieder Riesenräder, auch als Sonnensymbole des Fischerfestes, und dann einen großen Karpfen in kontrastreichem kalligrafischem Kleide. Den hat Sina gemalt, die aus dem Süden Syriens kommt und drei Jahre in Jordanien lebte, eher sie mit den Eltern und dem älteren Bruder vor weiteren drei Jahren nach Peitz kam. In arabischen Worten bekennt sie sich zu ihrer neuen, schönen Heimat.
Andächtig steht Dietrich Kunkel vor den Werken und denkt über eine Neuauflage nach.
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