Seine Ritterklause und Münze bleiben legendär.
Am ersten Weihnachtstag ist der Cottbuser Hans-Jürgen Nickusch, von Freunden Hannes genannt, sanft eingeschlafen. Im November hatte er noch, längst nicht mehr gesund, bei Lagerfeuerliedern im kleinen Familienkreis seinen 80. Geburtstag feiern können.
Atemlos schauten ihm einst die Leute zu, als er an der Kosmos-Bar im „Sternchen“ Mixbecher wirbeln ließ. 1969 genoss der Meister seines Fachs die Show zu Gunsten seines HO-Arbeitgebers. Bald aber faszinierte er die Gäste am Oberkirchplatz in seiner eigenen „Ritterklause“ und wenige Jahre später in der historischen „Münze“ am Sandower Tor. Familie Nickusch zauberte hier in Zeiten der Tristesse einzigartige Erlebnisgastronomie. Hintergrund der engagierten Familie war das bürgerliche Cottbus, das sich hier ohne Respekt vor der Macht traf, die ausgeschlossen blieb. Sie übte gnadenlos Rache, als sie sich wider Erwarten auch nach 1990 ans lokale Steuer klammern konnte. Die „Münze“ war gefallen, Nickusch enteignet. Jahrzehntelanges Ringen um Recht scheiterte.
Geblieben ist die Erinnerung an einen Mann, der Licht, Lust und Hoffnung aussandte in dieser Stadt. Er wird, auch wenn die Mauern seiner Träume fallen mussten, nicht vergessen.
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