Erinnern an den Lausitz-Dichter Strittmatter

Zum 30. Todestag: Erwin-Strittmatter-Lesung im Kino am Markt.

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Am 10. Oktober 1990 besuchte Ehrenbürger Erwin Strittmatter das Heidemuseum in seiner Heimatstadt, hier mit dem damaligen Direktor des Museums, Manfred Ihle (l.) und Egon Wochatz (r. 1936-2020), Bürgermeister in Spremberg von 1990 bis 2002. Im Hintergrund links auch der spätere Museumschef Eckbert Quast F.: Heimatkalender 1992

Spremberg (MB)Anlässlich des 30. Todestages Erwin Strittmatters finden sich Mitglieder des Strittmatter-Vereins am Mittwoch, dem 31. Januar, ab 18 Uhr im Kino am Spremberger Markt zusammen, um an den bedeutenden Romancier, Autor und Dichter zu erinnern. Im ersten Teil der kostenfreien öffentlichen Veranstaltung lesen Annett Igel, Michael Becker, Matthias Stark und Renate Brucke Texte von Eva und Erwin Strittmatter. Anschließend zeigt Peter Moschall zusammen mit seiner Protagonistin Lara Kantor seinen 2017 uraufgeführten Kurzfilm “Mücke am Blatt”. Gedanken zum 30.Todestag Erwin Strittmatters hat der Cottbuser Schauspieler und Autor Michael Becker notiert: „Wie er schrieb, so haben unsere Leute gelebt und gesprochen. Humor, Weisheit, Lebensschmerz und Witz – das waren waren wir. Es ist die Artverwandtschaft, das gleiche Holz, aus dem wir geschnitzt sind, was uns verbunden hat, die Sprache der einfachen Leute hier, „schwarzbrotschwer“ und liebenswert. Er hatte ein großes Talent, das frei war von kleinlichem Drang, Recht haben zu wollen, von jeder vordergründigen Zweckhaftigkeit überhaupt, ein Talent, das mit praller Lebendigkeit, feinster Poesie Tiere, Luft, Wasser, Erde, Pflanzen, Menschen und Gedanken ungeheuer liebe- und humorvoll auf Papier brachte.
Erwin Strittmatter galt und gilt mit seinem eher poetischen als politischen Werk als Autor, der sich klar für Humanismus und gegen Krieg und Militarismus ausspricht. Deshalb muss dieses Werk erhalten werden.“ Michael Becker, der in der Uraufführung des „Ole Bienkopp“, Regie Christoph Schroth, 1996 am Cottbuser Staatstheater besetzt war, wurde in der Lausitz durch zahlreiche Lesungen als Strittmatter-Interpret bekannt. (Hierzu auch „Kalenderblatt“, letzte Seite dieser Ausgabe.)

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