Der Verkauf von Vattenfall an den tschechischen Energieversorger EPH erfolgt am 31. August:
Region (mk). Die Zitterpartie vieler Kumpels und ihrer Familien ist vorbei. So lautet der Tenor nach der Meldung, dass der schwedische Staat einem Verkauf von Vattenfall an den tschechischen Energieversorger EPH zustimmt. Am 31. August soll der Verkauf vollzogen werden. Zwar beruhigt die Entscheidung die Menschen der Region, eine Beruhigungspille sollte diese Entscheidung dennoch nicht sein. Im Gegenteil.
Christoph Schäfer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus erklärt: „Südbrandenburg darf sich jetzt nicht der Illusion hingeben, dass jetzt Ruhe einkehrt. Wir alle sind gefordert, den Boden für den anstehenden Strukturwandel zu bereiten“. Klare Verhältnisse beim Zuschnitt der Kreise fordert er deshalb von der Landesregierung. Auch Ingo Senftleben, Vorsitzender der CDU Fraktion im Landtag appelliert, sich nicht auf dieser Entscheidung auszuruhen. Für die Lausitz sind Investitionen in Forschung und Wirtschaft aber auch bei der Infrastruktur gefragt. Auf Tempo setzt zudem die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). „Worauf es jetzt ankommt, ist die neue Unternehmenskonfiguration zügig an den Start zu bringen. Weiteres Zuwarten ist völlig unnötig, das kostet nur Zeit und Nerven“, erklärt Petra Reinbold-Knappe, Mitglied des IG-BCE-Hauptvorstands und stellvertretendeAufsichtsratsvorsitzende von Vattenfall Europe Mining.
Hohe Erwartungen gibt es vor allem an den neuen Eigentümer EPH selbst. Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber erwartet, dass dieser ein verlässlicher Partner ist. Der Verein Pro Lausitzer Braunkohle fordert gar eine Partnerschaft zwischen EPH und der Lausitz ein. „Wir werden auch genau darauf achten, dass die wirtschaftlichen Interessen immer mit dem Einstehen für die Belange unserer Region korrespondieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Wolfgang Rupieper.
Warnend tritt hingegen die Umweltgruppe Cottbus auf. Der Verein appelliert an die Landes- und Bundesregierung alle Möglichkeiten zu nutzen, damit der Steuerzahler nicht die Folgekosten der Tagebaue zahlen müsse. „Das Geld für die Rekultivierung und Schäden im Wasserhaushalt muss absolut hinterlegt sein, bevor
Gewinne fließen“, erklärt
René Schuster von der
Umweltgruppe.
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