Es geht „Zur Sache“

MP Dietmar Woidke am Dienstag, 26. Februar 2019, im Bürgerdialog.

Cottbus (MB) Seit Monaten ist Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) unter dem Titel „Zur Sache“ auf Bürgerdialogen im flachen Land unterwegs. Dienstag nun auch in Cottbus im dkw. Wir fragten ihn vorab.
Geht es denn dabei wirklich ordentlich zur Sache?
D. Woidke: Ja, nach jetzt sieben Veranstaltungen kann ich das bestätigen. Es kommen konkrete Fragen aus dem jeweiligen Lebensumfeld, die wir ehrlich besprechen. Zum Beispiel: Warum kann ein Regionalexpress nicht öfter fahren? Oder Kohleausstieg: Was ist mit der Energiesicherheit? Haben wir genügend Lehrer? Wie geht’s mit den Straßenbaubeiträgen weiter?
Manches wird mir so auch in Cottbus begegnen. Wo es tief in lokale Angelegenheiten reicht, hilft mir Oberbürgermeister Holger Kelch.
Warum kommt das Format so kurz vor den Wahlen?
(Lacht) Wenn es danach geht, müssten wir ja komplett in unsere Büros eingeschlossen werden. Irgendeine Wahl lauert doch immer irgendwo.
Aber im Ernst: Wir haben diese zusätzliche Plattform geschaffen, weil die Menschen solche Nähe einfordern – gerade in Zeiten der anonymen digitalen Welt. Ich bin, wie die anderen Mitglieder der Landesregierung, ständig im Land unterwegs. In Betrieben, Vereinen, Verbänden, in Schulen, bei Veranstaltungen mit Ehrenamtlichen, bei Sportlern oder Kulturschaffenden. Und trotzdem heißt es, dass Politiker nicht mehr richtig zuhören. Das wurmt mich persönlich. Deshalb dieser Dialog am Ort. Und ehrlich: Es macht auch noch richtig viel Spaß.
Welche Themen würden Sie mit Cottbusern besprechen?
Eine wichtige Regel: Es gibt keine Vorgaben. Die Themen setzen die Bürger. Ich möchte zuhören, diskutieren, erklären und sicher die eine oder andere Hausaufgabe mitnehmen.
Aber ich bin auch in den letzten Tagen und Wochen oft genug in Cottbus gewesen, um zu wissen, was die Menschen gerade jetzt besonders umtreibt. Dass aus den Worten des Kohlekompromisses schnell Taten werden, ist eine Erwartung, die die Menschen hier völlig zu Recht an die politischen Verantwortlichen stellen. Das geht einher mit der Stärkung der Forschungs- und Wissenschaftslandschaft, mit deutlichen Verbesserungen in der Verkehrsinfrastruktur und einer klaren Vorfahrt zur Ansiedlung von zukunftsfähigen Industriearbeitsplätzen in der Lausitz. Ich denke, wir werden auch über das Sicherheitsempfinden in der Stadt sprechen, das im vergangenen Jahr gelitten hat. Hier ist es wichtig, dass wir den eingeschlagenen Weg der engen Kooperation von Polizei und Ordnungsbehörden, aber auch einer verstärkten Migrationssozialarbeit weiter verfolgen – immer in enger Verbindung mit der engagierten Cottbuser Bürgergesellschaft.
Und wenn wir uns am Rande gemeinsam über einen Energie-Sieg am Wochenende gegen 1860 freuen könnten, hätte ich überhaupt nichts dagegen.
Wollen Sie noch eine ganz persönliche Einladung an die Cottbuserinnen und Cottbuser aussprechen?
Gern. Politik lebt vom Einmischen – das wissen die Menschen in Cottbus besonders gut. Deshalb würde ich mich freuen, am Dienstag mit Ihnen offen und ehrlich über Ihre Anliegen und Ideen zu sprechen. Sehen wir uns?

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