Experte meint: Jule ist betriebssicher

Der Kesselsachverständige Hans Förster (r.) und Jule-Fan Sven Schlenkrich nehmen die Jule  genau unter die Lupe. Der Experte attestiert dem Forster Liebling einen tollen Zustand, so dass eine Inbetriebnahme möglich scheint Foto: Mathias Klinkmüller
Der Kesselsachverständige Hans Förster (r.) und Jule-Fan Sven Schlenkrich nehmen die Jule genau unter die Lupe. Der Experte attestiert dem Forster Liebling einen tollen Zustand, so dass eine Inbetriebnahme möglich scheint             Foto: Mathias Klinkmüller

Sachverständiger gibt grünes Licht für ein Museumsstück, das Fahrt aufnehmen soll

Forst (mk). Sechs Männer. Zwölf leuchtende Augen. Eine Taschenlampe. Die Stimmung in der Hochstraße-Feuerwehr am Dienstagvormittag ist ausgelassen. Umringt ist die Forster Jule, die hier seit 2012 steht. Einer der Männer heißt Hans Förster. Er trägt Blaumann. In der Hand hält er eine Taschenlampe. Der 73-jährige Sachse ist Kesselsachverständiger – eine Koryphäe. Er soll klären, ob die Jule erstens wieder in Aktion zu erleben ist und was diese Inbetriebnahme kosten würde. Er findet hier und dort Kesselsteinnester und auch das Heizrohr halte wohl nicht mehr für die Ewigkeit, erklärt er. Folgende Sätze jedoch sorgen für strahlende Gesichter rundum: „Von mir aus kann die Jule in Betrieb gehen. Von der Sicherheit her geht das in Ordnung. Die Kesselwand ist so dick, die ist ist für die Ewigkeit gebaut“. Der Sachverständige für Dampf- und Drucktechnik geht sogar noch einen Schritt weiter und verkündet, dass für eine Inbetriebnahme keine größeren Arbeiten nötig sind.

Christian Menzel, Sven Schlenkrich und Ralf Hauptvogel sind begeistert wie kleine Jungen. Keiner von den Dreien kommt aus Forst. Doch seit die Jule hier in der Feuerwehr steht, tauchen die drei Fans hier immer wieder auf. Christian Menzel ist Mitarbeiter beim Lehrstuhl für Eisenbahn- und Straßenwesen an der BTU in Cottbus. „Hier hat seit 53 Jahren keiner mehr in den Kessel geschaut“, sagt er mit Blick zur Jule und dem Prüfer. Neben ihm steht Ralf Hauptvogel. Der Dresdener Lehrer für Technik und Informatik hat sich 1968 als Kind im Dresdener Verkehrsmuseum in die Jule verguckt. Seitdem sie in Forst ist, besucht er oft die Stadt. Der Dritte im Fan-Bunde ist der 34-jährige Maschinenbauingenieur Sven Schlenkrich aus Dresden, der sich bei der Muskauer Parkeisenbahn so engagiert wie Christian Menzel bei der Cottbuser Parkeisenbahn. Sie sind die Praktiker, wenn es um die Jule geht. Zwei Tage lang haben sie die Jule so vorbereitet, dass sie prüfbereit ist. Kristian Schmidt vom Museumsverein tritt auf die Euphoriebremse der drei Männer. Erst ist die sichere Unterkunft der Jule zu klären und im zweiten Schritt erst, ob sie fahrbereit ist“, betont er. Für den Forster Verwaltungsvorstand Sven Zuber gehören beide Schritte zusammen. So wird derzeit bis Dezember eine Machbarkeitsstudie zur Unterbringung erarbeitet. Sollte eine Inbetriebnahme finanziell möglich sein, wäre auch eine Unterbringung mit Gleisanschluss ins Auge zu fassen, erklärt er. Der Sachverständige rät: „Wegen der Betriebstemperatur reiche es aber nicht, die Jule lediglich um die Ecke fahren zu lassen. Das Gutachten folgt nächste Woche.


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