Fontane, Blechen und Pückler in Branitz

Drei ruhmreiche Preußen treffen sich zu erbaulichen Entdeckungen / Auch der Spreewald und die Cottbuser Oberkirche widmen sich im Jubiläumsjahr 2019 dem berühmten „Wanderer“.

Cottbus (hnr.) Für Gutes ist es nie zu spät, auch nicht für Hermann Fürst Pückler-Muskau (Jg. 1785), Carl Blechen (1798) und Theodor Fontane (1819). Die drei großen Preußen des 19. Jahrhunderts aus Muskau (zunächst noch Sachsen, ab 1815 Preußen), Cottbus und Neuruppin begegnen sich demnächst in Branitz.
Auslöser ist der dichtende Apotheker Theodor Fontane, dessen 200. Geburtstag das Land literarisch erzittern lässt. In seinem Roman „Frau Jenny Treibel“ bringt ein gewisser Distelkamp den Parkfürsten als „kulinarische Persönlichkeit“ ins Gespräch und nennt ihn ein historisches „Musterbeispiel des Aristokratismus.“ Über Blechen soll Fontane gar biografisch gearbeitet haben, was aus Platzgründen aber nicht in die berühmten „wanderungen“ geriet. So kommt es in Pücklers Schloss vom 5. April bis 31. Oktober zu einer bemerkenswerten Fontane-Blechen-Ausstellung. „Fontane war ein großer Freund von Blechens Kunst“, versichert Direktor Gert Streidt, und diese Leidenschaft teilt seine Stiftung mit dem märkischen Dichter.
Parkfest & Burg-Visite
Ab Mai 2019 gibt es außerdem eine neue Ausstellung über Pückler als Weltreisenden und Literat. Goethe, heißt es, habe den „Verstorbenen“, wie Pückler als Autor firmierte, beneidet, weil der zu Lebzeiten höhere Auflagen erreichte als der Dichterfürst in Weimar. Van Pückler und Fontane inspiriert. begibt sich am 25. und 26. Mai das 9. Gartenfestival Park & Schloss Branitz auf eine Entdeckungsreise durch die (Zier-)Pflanzenwelt Brandenburgs. Inspirieren, Flanieren, Genießen & Verweilen heißt es dann wieder im Park. Der Ticketvorverkauf startete am 15. März 2019.
Auch außerhalb von Branitz fontanisiert sich die Region. Im Apothekenmuseum zeigt die ganzjährige Ausstellung Fontanes Lehr- und Arbeitszeit als Apotheker, ehe er vor 170 Jahren Schriftsteller wurde und zehn Jahre später in den Spreewald kam.
In Burg gibt es daher jetzt Fontane-Wanderungen mit Michael Apel. Was Fontane im Spreewald erlebte, steht, gegenwärtig untersetzt, im NIEDERLAUSTZ-Jahrbuch.
Auch die Oberkirche widmet sich Fontane. Dr. Uwe Weise gestaltet am 6. Oktober 2019 einen entsprechenden Gottesdienst.

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