
Spremberg (MB). Noch leben Zeitzeugen, die das Kriegsende in Spremberg als Kind miterlebten und berichten können. Bürgermeisterin Christine Herntier ging darauf in einer Gedenkveranstaltung am 23.4. im Spreekino ein. Anlass war der 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und die Beendigung des 2. Weltkrieges. Der Tag wurde bewusst gewählt, da an diesem Tag im Jahr 1945 die Kampfhandlungen im Altkreis Spremberg endeten.
Etwa 100 Bürger waren erschienen. In einem eigens für diesen Tag erstellten Film (Realisierung durch das Unternehmen Kanal 12 spremberg TV) wurden die Ereignisse jener Zeit in Erinnerung gerufen. Zahlreiche Fotos und Filmaufnahmen aus privaten und öffentlichen Archiven waren zu sehen und beeindruckten die Zuschauer offensichtlich sehr. Im Anschluss an den Film herrschte einige Zeit lang Stille. Im Film wurde zugleich der Umbettungen von Gefallenen auf die deutsche Kriegsgräberstätte auf dem Georgenberg gedacht. Denn auf dem Georgenberg werden seit 1995 – also seit 30 Jahren – nicht nur Kriegstote aus dem Raum Kausche und dem Altkreis Spremberg zugebettet, sondern aus ganz Südbrandenburg.
Dass dies überhaupt möglich wurde, ist in erster Linie Altbürgermeister Egon Wochatz und Ruth Barnasch zu verdanken, die den Kreisverband des Altkreises Spremberg des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gründete und ihn lange Jahre ehrenamtlich leitete. Der Georgenbergfriedhof ist neben Halbe und Lietzen der dritte zentrale Umbettungsfriedhof für deutsche Kriegstote im Land Brandenburg. Andreas Kottwitz vom Verein zur Förderung der Neugestaltung des Georgenbergfriedhofes in Spremberg/NL e.V. (kurz: Georgenbergverein) erinnerte in seiner Rede an die Arbeit dieses Vereins, der ebenfalls auf 30 Jahre seit seiner Gründung zurückblickt. An vielen Stellen im Stadtgebiet hat der Georgenbergverein seine Spuren hinterlassen: die Aufarbeitung von alten Erbbegräbnisstätten, die Restaurierung des Kriegerdenkmals 1870/71 oder jüngst die Stelen, auf denen Fotos von markanten Gebäuden vor dem 2. Weltkrieg und danach zu sehen sind.
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