Das „GENUSSWERK“ der Fleischerei Kadach verbindet Fleischerhandwerk mit Gastronomie.
Spremberg (jk). Acht Jahre lang war das Gebäude einer ehemaligen Fastfood-Filiale an der Spremberger „Kaufland“-Ampel im Tiefschlaf – bis im November des vergangenen Jahres plötzlich Bauzäune und Bagger zu sehen waren. Die aufkommenden Gerüchte über die eventuelle Rückkehr des Betreibers wurden sehr schnell zerstreut- stattdessen wolle die Spremberger Fleischerei Kadach das Objekt übernehmen und umbauen. „ Schon seit 2010 bemühten wir uns um eine Erweiterung unseres Produktionsstandortes im Neudorfer Weg, zum Beispiel durch einen Kauf der nebenstehenden Garagen. Aber das war nicht erfolgreich.“, so Beate Kadach. „Unser Betriebsleiter Michael Robel brachte uns auf die Idee der Nachnutzung der optimal gelegenen Immobilie.“
Neue Orientierung
Die Kaufverhandlungen des Objektes haben Zeit und Nerven gekostet „Wir wollten hier mehr als eine reine Verkaufsfiliale unserer Fleisch-und Wurstwaren mit einem Imbissangebot, wir wollten ein kleines Highlight für die Spremberger und durchfahrende Gäste schaffen. Dabei haben wir versucht, die Wünsche der Kunden zu ergründen. Deshalb fiel unsere Entscheidung für einen zusätzlichen Gastronomiebereich, wo die Gäste in gemütlichem Ambiente einen schnellen Snack einnehmen, sich aber auch mal etwas länger aufhalten können. “, so Per Kadach.
Planungsbeginn war im Frühjahr 2018, Projektleiter Rico Morchen und Bauleiter Thomas Nagora erwiesen sich als kompetente und kooperative Mitstreiter.
„ Wir haben im Team viele Dinge sehr schnell und unbürokratisch lösen können. Nicht selten wurden aus der Praxis resultierende Änderungswünsche von den beteiligten Baufirmen aus unserer Region auch noch kurzfristig realisiert – dafür unseren herzlichen Dank!“, freut sich Beate Kadach.
Geblieben sind Teile der Außenhülle des Gebäudes, alles andere ist neu -angefangen von der großen Wärmeschutzverglasung über die hochmodernen Verkaufstheken bis hin zu einer barrierefreien Toilette.
Interessant eingerichtet
Mit viel Liebe zu Details wurden der Innen-und Außenbereich gestaltet. Der traditionelle Bezug der Region zum Bergbau wird durch zwei ehemalige, zu Tischen umgebaute Kohleloren vor dem Eingang und die an einen Kohlestollen erinnernde Lounge demon- striert. Geschwungene Linien-
führungen, ein durchdachtes Beleuchtungskonzept sowie Dekorationselemente wie die Birkenstämme an der Decke oder die Regale und Raumteiler aus Holz und schwarzem Metall machen die Räumlichkeiten hell und angenehm zugleich. Siebzig Plätze im Innenraum und noch einmal sechzig Plätze im Außenbereich inclusive Spielecken für die Kleinen sorgen dafür, dass es auch in Spitzenzeiten nicht beengt zugeht. Am zentralen „Tisch der Begegnung“ kommen die Gäste auch schnell miteinander ins Gespräch.
Dass eine Neuorientierung stattfindet ist auch im Firmenlogo zu sehen. Es ist über mehrere Monate im Kreis der Familie in Zusammenarbeit mit Roland Linke entwickelt worden. Der bekannt, strenge Schriftzug der Fleischerei Kadach wurde nun ersetzt durch ein leicht verspieltes „Kadach GENUSSWERK“, versehen mit einem kleinen Herzen und einem K aus Häkchen. „ Wir wollen so darauf hinweisen, dass die hier angebotenen Fleisch- und Wurstwaren, Grillspezialitäten, Burger und Gerichte selbst hergestellt werden – und das mit ganzem Herzen“, so Beate Kadach.
Zudem wurde das Angebot im GENUSSWERK deutlich gegenüber anderen Filialen erweitert. „ Wir bieten eine komplette Snack-Line vom warm-kalten Frühstück über Mittag bis zum Abendessen sowie Snacks To Go an. Hinzu kommen Spezialitäten wie Dry Aged Beef, das nicht nur unter Steak-Kennern gefragt ist. Und natürlich unsere hausgemachten Burger ab 11 Uhr. Wer könnte Rinderpatties frischer herstellen als eine Fleischerei? Auch den Ketchup und die Burgersoße fertigen wir selbst.“
Auch Produkte anderer Spremberger Partner sind im GENUSSWERK erhältlich. So gibt es Sauerteigbrot der Bäckerei Labsch und dekorative Törtchen von Jäck Valentin aus Sellessen. „ Weiterhin backen wir selbst Holzofenbrot und frischen Kuchen. Wer lieber ein Eis möchte – auch das ist hier im Angebot“.
Der Natur verbunden
Und noch etwa fällt auf: das sichtbare Motto„ Aus Verantwortung gegenüber der Natur“ wird hier in jeder Hinsicht ernst genommen.
„Wir bieten nur Fleisch von regionalen Erzeugern aus Brandenburg, Sachsen und Thüringen an, wie unser Rindfleisch aus Weidehaltung aus dem Spreewald und Südbrandenburg, von dem wir wissen, wie die Tierhaltung erfolgt“, so Per Kadach.
Auch beim Verpackungsmaterial für die Mitnahmeprodukte geht das GENUSSWERK neue Wege. „Die Menüschalen sind aus Zuckerrohrfasern, zu 100% biologisch abbaubar und trotzdem für Mikrowelle, Backofen oder Tiefkühlschrank geeignet. Das Besteck und die Dessertbecher, die aussehen wie Plaste, sind aus kristallisierter Maisstärke, also alles natürliche, nachwachsende Rohstoffe.“ erläutert Beate Kadach das weiterführende Konzept.
Ein mutiger Schritt, den das Team der Fleischerei Kadach mit der Eröffnung ihres GENUSSWERKs gegangen ist. Insgesamt sind hier momentan 25 Leute im Einsatz, die alle Hände voll zu tun. Geöffnet ist die Abteilung Fleisch & Wurst Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitag bis 19 Uhr und Samstag bis 14 Uhr.
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