Großkoschener Dorfmitte soll noch schicker werden

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Der Großkoschener Anger soll sein Antlitz in den kommenden Jahren verändern. Die Obstwiese bleibt jedenfalls erhalten. Mehr noch: Weitere Bäume sollen gepflanzt werden Foto: TRZ

Großkoschen präsentiert sich als attraktiver Urlaubs-, Wohn- und Arbeitsort / Tüchtige Unternehmer:
Großkoschen (trz). Fällt der Name „Großkoschen“ hat man als Lausitzer sofort ein bestimmtes Bild vor dem geistigen Auge. Nämlich den Senftenberger See mit seinen Stränden, das Amphitheater und den Familienpark. Neuerdings auch den Koschener Kanal, der hinüber zum Geierswalder See führt. Tatsächlich gilt Großkoschen heute als einer der beliebtesten Urlaubsorte im Lausitzer Seenland. Kein Wunder, dass es neben den Touristen auch viele Menschen für immer dorthin zieht. „Die öffentliche Hand kann leider keine Wohngrundstücke mehr anbieten“, bedauert Ortsvorsteher Lothar Berg. Doch glücklicherweise gebe es mehrere Privatinvestoren, die an verschiedenen Standorten in den kommenden Jahren bis zu 30 neue Einfamilienhäuser entstehen lassen wollen. Derzeit zählt Großkoschen rund 900 Einwohner, mit dem Ortsteil Kleinkoschen sind es zusammen 1400.

 


Angerbau geplant
Bereits seit Jahren arbeiten die Großkoschener an ihrem nächsten Großprojekt. Nämlich die Neugestaltung des Dorfangers, also jenes langgestreckten Platzes, der sich östlich an die Kirche anschließt. Der erste Abschnitt wurde bereits vor über einem halben Jahrzehnt realisiert. Jetzt ist der eigentliche Anger an der Reihe. Neu gebaut werden soll laut Lothar Berg die Oberflächenentwässerung sowie die dortigen Straßen. Darüber hinaus ist vorgesehen, die alte Streuobstwiese mit jungen Obstgehölzen zu verjüngen. Die „Baumveteranen“ werden aber, sofern sie gesund sind, erhalten bleiben. Darüber hinaus wollen die Koschener das Gebäude der alten Dorfschmiede, die sich direkt auf dem Anger befindet, künftig als WC nutzen. Denn bei Veranstaltungen auf dem Anger, etwa dem sommerlichen Dorffest, gibt es bislang nur die „Dixie-Klos.

 
Montag Vororttermin
Am Montag, 30. Mai, wollen sich Anwohner, Ortsbeirat und der Senftenberger Bürgermeister auf dem Anger zu einem Vororttermin treffen. Dann sollen mögliche Schwierigkeiten der Maßnahme ausgeräumt werden. Natürlich dürfte auch das Thema der Anwohnerumlagen eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Indes spricht sich der Ortsbeirat mehrheitlich für den zweiten Bauabschnitt des Angers aus. Die dortigen Anwohner sehen dies  anders. Denn in einer Umfrage sprechen sich von den insgesamt 41 Parteien 23 dagegen aus, nur zwölf waren dafür, der Rest ist unentschlossen.
Hauptstreitpunkt bildet mal wieder das liebe Geld. Denn die Stadt ist von Gesetzeswegen verpflichtet, die Anwohner an den Ausbaukosten zu beteiligen. Jetzt sind laut Senftenberger Rathaus pro Anlieger zwischen 1500 und 19 000 Euro zu zahlen, im Durchschnitt 8800 Euro je Gehöft. Zum Vergleich: Die Anwohner des ersten, bereits vollendeten Bauabschnittes wurden mit jeweils rund 10 000 Euro belastet. Übrigens: In Sedlitz sprachen sich vor der Neugestaltung des dortigen Angers 90 Prozent der Anlieger gegen die Maßnahme aus. Gebaut wurde trotzdem. Und heute möchte keiner mehr den neuen Anblick missen. Trotz enormer Kosten für jeden einzelnen.
Stichwort Dorffest: Das findet am 9. und 10. Juli auf dem Anger statt. Bereits Ende Juni gibt das Dorftheater zwei Vorstellungen im „Amphi“.